Freitag, 28. Dezember 2012

suizidalität von innenpersonen

irgendwer innen muss unglaublich suizidal sein. ich hatte heute nacht schon wieder einen alptraum über selbstmord. wieder hatte ich hilfe gesucht und sie nicht erhalten. und dann einfach tabletten über tabletten geschluckt bis ich keine mehr fand.

es macht mir angst. ich habe mich den leuten innen schon lange nicht mehr zugewandt. ich habe schon lange nicht mehr wirklich zugehört. ich habe irgendwie aus unerfindlichen gründen geglaubt "es würde sich schon selbst regeln". wie blöd von mir.

habe ich es denn noch immer nicht gelernt, dass die leute innen auch zuwendung, zuhören und ein "outlet" brauchen? anscheinend nicht.
ich werde den heutigen tag so gut wie möglich dafür verwenden, meine ohren nach innen zu richten.

wenn es nur nicht so furchtbar weh tun würde.
ich habe angst. angst dass ich "die kontrolle" verliere und irgendwer innen in einem moment meiner unaufmerksamkeit wirklich versucht uns alle umzubringen.

diese blöde weihnachtszeit, zeit der "familie". dieses blöde neujahr, zeit des rück- und vorausblickens. der blöde geburtstag, der im april ist, wo der körper 30 wird und wir angst haben, angst vor all dem, was unser leben nicht ist, und wie sehr wir es uns anders vorgestellt haben.

angst, angst, angst.
zu viel davon.

alpträume und zerbrochenes

ich hatte einen furchtbaren alptraum diesen nachmittag. der wecker versuchte mich aus diesem zu reißen, aber ich fiel immer und immer wieder in ihn zurück. es war entsetzlich.
ich träumte, ich wäre unter einer gruppe von menschen. ich redete mit ihnen und spürte auf einmal dinge immer und immer wieder in meinem mund, ging zu einem wasserbecken um diese dinge auszuspucken - es waren kleine zahnrädchen. ich redete weiter... doch die zahnrädchen füllten wieder meinen mund wie kleine kieselsteine. ich spuckte sie wieder aus, doch dann spürte ich auf einmal einen stechenden schmerz in meinem magen. und unter der zahnrädchen befand sich nun eine menge blut. ich wusste es auf einmal: jemand von innen hatte rasierklingen geschluckt! und da fand ich den brief in dem stand: "ich habe dir gesagt, dass ich es eines tages tun würde" - geschrieben von jemandem innen.
ich war entsetzt, suchte hilfe, versuchte meine englische freundin L zu finden, fand sie aber nicht. ich sprach mit den leuten um mich herum, doch die stechenden schmerzen und das spucken von zahnrädern und blut wurden immer heftiger und heftiger. bald konnte ich mit niemandem mehr sprechen und um mich herum starrten mich die menschen an - ärzte, schwestern, fremde, freunde... in meinem kopf schrie ich sie alle an: "hört auf mich anzustarren!!" ich hatte solche schmerzen und fühlte mich so hilflos, entstetzt und voller panik.

endlich schaffte ich es aus meinem traum aufzuwachen.

tja und im wirklichen leben? da zerbricht hier eine beziehung, dort geht eine freundschaft den bach runter. da lassen mich die menschen im stich, hier fühle ich mich vollkommen alleine...
ich bin heillos überfordert.
neulich träumte ich immer und immer wieder vergewaltigt zu werden.

ich bin am ende meiner kräfte. und niemand da, der mich stützt.
ich kann nicht mehr. ich wünschte....

und da ist es: ich habe fast keine wünsche und schon gar keine träume mehr. ich glaube an fast nichts mehr. ein bekannter legte mir heute die tarot karten und ich sagte zur deutung einer karte: "vielleicht wünsche ich mir wünsche?" und es war wirklich unglaublich schwierig meine tränen noch irgendwie unter kontrolle zu bekommen.
ich glaube an fast nichts mehr. nicht mehr daran, dass ich je eine beziehung führen werde, die mich glücklich macht, dass ich heiraten werde, kinder bekomme, nicht daran, dass ich die uni jemals auch nur bis zum bachelor abschließen werde, und auch nicht daran, dass mir je irgendwer helfen kann. und daher wünsche ich mir diese dinge auch nicht mehr - denn jedes jahr wieder stelle ich fest: so weit gekommen und nichts erreicht.

ich bin so was von am ende meiner kräfte.
es werden auch wieder andere zeiten kommen.
durchhalten heißt es jetzt. einfach nur zähne zusammenbeißen und durchhalten.

Donnerstag, 20. Dezember 2012

schmerz

erst jetzt setzt der schmerz ein... und er ist fast unerträglich.
die therapie gestern hat alles in bewegung gebracht. und als ich heute meine psychiaterin sah, war's dann endgültig vorbei.
jetzt heißt es halt 3 wochen ohne thera klar kommen.
der schmerz zerreißt mich fast.
als ich unterwegs war und realisierte, dass ich zu niemandem mehr nach hause komme... es war schrecklich traurig und einsam.
als ich in der ubahn saß und mich flashbacks einholten... es war grausam.

ich weiß noch nicht, wie ich die nächsten tage überstehen werde. irgendwie wird es mir schon gelingen.

ich fühle mich so... schrecklich zerissen innerlich.


Mittwoch, 19. Dezember 2012

single

ich bin wieder - wir sind wieder - single. eine woche vor weihnachten mit dem freund schluss machen - das war mal wieder eine glanzleistung.
es ist traurig.

mit L läuft es allerdings recht ok. wir reden viel. sie hat depressionen im moment und kaum lust irgendetwas zu machen.

heute waren wir wieder im zoo aber es hat ihr keine freude gemacht.
es ist traurig. ich wünschte ich könnte irgendetwas für sie tun.

auch die balance zu halten ist im moment sehr schwierig - dieses, für sie da sein und gleichzeitig für mich da zu sein... fast unmöglich das gleichgewicht zu halten.

ich muss es trotzdem versuchen.

wir sind sehr traurig. :(

Freitag, 7. Dezember 2012

Weihnachten kommt.

Eine von meinen Besucherinnen, S, fliegt am Samstag wieder zurück nach England.

Das macht mich traurig, und macht mir ein wenig Angst, denn ich bin nicht in der Lage im Moment auf L gut aufzupassen, und ich weiß, dass es ihr nicht gut geht.

Aber Weihnachten ist auch für uns hart. Wieder die Gedanken an eine große Familie, der es egal ist, dass wir leben, dass wir oft leiden, dass wir oft keinen Ausweg finden.

Wir sind traurig, dass S heimfliegt und hatten gehofft mit ihr gemeinsam Weihnachten zu verbringen.

In der Uni... da läuft gerade gar nichts für uns. Wir sind einfach nur noch am "Auf uns aufpassen".
So verbringen wir Zeit mit unseren Freunden, mit unserer neuen Familie und versuchen alles so gut wie möglich "unter Kontrolle" zu halten.

Die Zeit wird vergehen und es kommen auch wieder bessere Tage, das wissen wir.

Unser Freund wird für uns da sein, so wie wir für L da sein werden, und so wird die Balance hoffentlich wieder hergestellt.

Es wird alles besser werden... eines Tages. Das glauben wir, weil wir es glauben müssen.

Montag, 3. Dezember 2012

traurig

trauer
überwältigend
alles, alles erfüllt mit trauer

und verwirrung

ich weiß nicht wie mein leben weitergehen wird. ich weiß nicht, was passieren wird. die zukunft auf einmal wieder dunkel, angsterfüllt.

so vieles ist passiert über das ich noch nicht schreiben kann. so vieles ist passiert, das keinen sinn ergibt. alles alles so eigenartig. wieso... wieso nur.

leben als multiple kommt dann ganz praktisch, denn wenn die trauer überhand nimmt, dann übernimmt jemand anderer und ich verschwinde.
wenn die depression zu groß wird liege ich auf der couch ... und starre ins nichts. und dann bin ich weg... einfach verschwunden in einem zeitloch.

alles so überwältigend.

Sonntag, 2. Dezember 2012

besuch

zur zeit haben wir besuch aus england. eine freundin, die ebenfalls multipel ist, hat ihre mitbewohnerin, auch multipel, mitgebracht. jetzt wohnen wir alle drei (oder: alle viele) in meiner wohnung für ca. 6 wochen.

es ist turbulent, traurig, lustig und vor allem: wir werden gesehen! sie bekommen mit, wenn wir switchen und sehen uns! es ist wundervoll.

switches gab es viele in den letzten wochen. wieder mehr und mehr als in den monaten davor.

es muss die weihnachtszeit sein. und andere private dinge, die uns sorgen bereiten.

in den letzten zwei monaten hatte vor allem clara das kommando. sie war viel heraußen und hat einige entscheidungen getroffen, die schwierig für uns waren und unseren kopf über wasser gehalten.

die therapeutin kommt mit clara kaum zurecht, denn clara ist stark und lässt sich nichts einreden. aber sie ist auch jemand, der sich schwer auf die therapie einlassen kann. die therapeutin war ein wenig genervt, glauben wir. es kam zu einigen missverständnissen und auch einigen verletzungen, die wir noch mit ihr besprechen wollen.

unser besuch jedoch mag clara und kommt mit ihr gut zurecht.

wir fühlen uns an diesem morgen gar nicht gut. verletzbar; offen, so wie eine wunde, die wieder aufgegangen ist. ein wenig schwach.

unser besuch schläft noch. vielleicht wird es besser, wenn die beiden mädels wieder aufstehen. denn dann heißt es wieder: auf andere achten. dann übernimmt wahrscheinlich entweder clara wieder das kommando oder sarah. sarah hat auch einiges an zeit verbracht mit den beiden mädels, denn sie ist warm, liebevoll und spirituell. sie weiß immer was sie sagen muss, um andere zu trösten.

wir wünschten nur, weihnachten wäre nicht am schnellen weg hier her.

wir wünschten... wir wissen es nicht einmal, was wir uns gerade wünschen. wir sind verwirrt und traurig.