Dienstag, 15. Januar 2013

energie!

ich habe festgestellt, wenn wir musik laufen haben, schlafen wir besser. licht ist sowieso immer ein muss.
und daher haben wir heute viel viel energie.
gut, denn heute ist therapietag.
therapie ist so ne sache. wir wünschten wir könnten uns einen zweiten termin in der woche leisten. einmal 50 minuten pro woche ist zwar auch sehr viel, aber es scheint uns nicht genug. aber wer weiß, vielleicht ist es ja auch gut so. es hat schon alles seinen sinn.
wir möchte die energie nutzen.
wir waren schon einkaufen und haben jetzt etwas zu essen für mittag/abend. geschrieben haben wir auch schon ein bisschen und wir lesen zur zeit "aufrufung des großen bären" - gedichte von ingeborg bachmann.
alles in allem fängt der tag gut an.
morgen soll es noch besser werden.

Montag, 14. Januar 2013

wir suchen...

Wir suchen wohl immer noch eine einfache Antwort. Einen Ausweg aus den ewigen Albträumen, die uns nachts und tags heimsuchen.
Vor allem ich, ... ich muss lernen mit meinen "headmates" wieder zu kommunizieren, die zu erreichen, die auch "herauskommen". ich muss lernen in den konferenz-raum zu gehen, der wunderschön eingerichtet ist und wo groß und klein sich wohlfühlen kann.
morgen wieder therapie und ich weiß nicht so recht, wie ich allem gegenüber treten soll. ich bin so verloren, immer wieder rede ich mir ein "ich bin nicht multipel", dass alles ein großer irrtum ist. und immer wieder führt dieser weg zu desaster.
ich scheine zur zeit gar nicht anders zu können, denn ich habe solche angst vor dem multipel-sein.
ich habe angst davor blühende beziehungen mit dem multipel-sein zu ruinieren.
so renne ich davon.

heute liegt sehr viel schnee auf den straßen und ich bin überfordert mit dem gedanken da raus zu gehen, mit meinem hund einen spaziergang zu machen. ich möchte es hinausschieben. von mir schieben - wie das multipel-sein.
doch es lässt sich alles nicht von mir schieben. so wie ich mit meinem hund da raus muss, in den schnee, muss ich auch mein multipel-sein akzeptieren, es an mich ran lassen, damit leben lernen.

interssant, soeben singt mir muse: "you've arrived at panic station" und da bin ich wohl wirklich. angekommen an der panik-station. angekommen. ich bin nicht angekommen. ich laufe immer noch.

ich muss aufhören zu laufen. ich muss beginnen mich umzudrehen und mich meinen ängsten zu stellen.

Donnerstag, 10. Januar 2013

Schreiben als Weg der Heilung

Manchmal muss man nachgeben. Ich habe auf Facebook ein Tattoo von jemandem gesehen; geschrieben steht: That which yields is not always weak.
Ich versuche also nachzugeben, mich demütig dem Leben hinzugeben. Ich versuche täglich aufs Neue den Möglichkeiten mit Neugier zu begegnen. Nicht mehr mit Angst, nicht mehr mit Wut und Hass.
Es ist ein schwieriges Unterfangen.
Ich schreibe sehr viel. Schreibe an IHN und an den anderen. Aber meist an IHN. Ich schreibe in Du-Form, als wäre es ein Brief, oder als würde ich ihm erzählen, wie es damals war. Ich schreibe davon ihn zu besiegen, ihn hinter mir zu lassen, ihn aus meinen Gedanken gehen zu lassen. Es befreit und ich fühle mich danach tatsächlich leichter.
Ich will wissen von dem Horror der damals mein Leben war, aber nicht länger will ich ihm mit Angst begegnen. Nicht länger will ich mich von den Erinnerungen überwältigen lassen.
Ich will mich dem ganzen Unglück stellen, mich IHM stellen.
Es ist ein Weg der Heilung, der für mich meist nur durch Schreiben möglich ist. Vielleicht kann ich eines Tages davon sprechen. Vielleicht werde ich tatsälich einmal eine Lesung halten und so davon sprechen.
Aber es mir nun möglich IHM in meinen Gedanken entgegen zu treten.
Und das ist schon sehr viel.

Montag, 7. Januar 2013

co-bewusst! wohl eher nicht. :(

ich dachte wir wären langsam ein team. ich dachte, wir wären auf einem guten weg.
bevor S wieder nach england geflogen ist, vor vielen wochen, da hat jemand innen versucht sie zu küssen. sie musste diesen jemand doch tatsächlich davon ABHALTEN!
ich habe nicht den leisesten funken erinnerung daran. gar nichts ist da. gar nichts.
und dann das erlebnis gestern auch noch dazu.
ich bin ziemlich erschüttert gerade. S, die jetzt wieder in ö ist, hat es mir gerade erst erzählt.
was passiert da noch alles, ohne dass ich es weiß?
wieviele menschen haben wir geküsst und und ich weiß nichts davon?
mit wievielen menschen haben wir geflirtet, ohne dass ich auch nur eine ahnung davon habe!?

ich bin sehr durcheinander. richtig durch den wind.
ich dachte wir wären auf einem so guten, GUTEN weg. aber nein... anscheinend habe ich mir einiges davon eingeblidet.

fragen über das multipel-sein

ich habe in letzter zeit wieder sehr viele geschichten und gedichte geschrieben. es macht mir wieder freude und ich fühle mich inspiriert.
ich merke auch wie sich die handschriften verändern. also bin nicht nur ich es, die schreibt. viele schreiben mit, schreiben ihre eigenen gedichte und geschichten, oder bringen ihre ideen ein.

gestern kam Mime raus und spielte mit ihren Legos. Sie war ziemlich traurig, weil niemand kam, weder S noch L, die beide hinter ihr auf der Couch saßen, um mit ihr zu spielen. Mime spricht nicht. Sie ist ein Kind, dass sich nur durch Pantomime verständigt (daher auch ihr Name). Ich war die meiste Zeit mit-anwesend. Allerdings hat sie doch ziemlich heftig mit L gestikuliert, an was ich mich nicht erinnern konnte. Daher nur "die meiste Zeit" - was schon besser ist als: "Gar nicht", so wie es früher immer war, wenn Mime rauskam.

S meinte sie würde gerne mit unserer Sarah sprechen. Sarah hat ein äußerst spirituelles Wesen. Sie hat S ein Email geschrieben, als S noch in England war, wo sie ihr Mut zugesprochen hat. An dieses Email konnte ich mich gar nicht mehr erinnern. Und ich dachte, ich wäre immer dabei, wenn Sarah anwesend ist - aber anscheinend nicht.

Immer noch so verwirrend, meine Erinnerungslücken.

Ich habe jemanden kennengelernt, dem ich schon am dritten Abend, den wir zusammen verbrachten, gesagt habe, dass ich multipel bin. Ich weiß nicht warum ich es getan habe, denn normalerweise warte ich doch ein wenig länger, wenn sich etwas wie Freundschaft oder mehr anbahnt. Aber mein Bauchgefühl sagte mir, dass es okay wäre, und ich habe es einfach getan.
Er wusste, was eine multiple Persönlichkeitsstörung ist. Wieviel er davon weiß, weiß ich bis heute jedoch nicht. Ich habe ihn nicht gefragt.
Irgendwann wird er mich vielleicht fragen, wie es sich bei mir auswirkt. Was soll ich dann bloß sagen? Wie soll ich es ihm erklären?
Die Basics sind ja schnell abgeklärt: aufgrund mehrer schwerer Traumata hat sich mein Ich in viele Ichs aufgespalten.
Und dann? Was weiter?
Meine Welt erklären? Meine innere oder doch lieber mein Außenleben mit den verschiedenen Realitäten?

Wie soll ich ihm sagen, dass manchmal ein Kind da ist, manchmal ein Teenager, manchmal sogar ein Mann?

Ich habe immer Angst, dass meine Freunschaften alle zerbrechen, wenn ich zu viel hergebe von mir. Wenn ich zu viel zeige. Ich lebe ständig mit dem Gefühl mich verstecken zu müssen, mich und meine "headmates" nicht zeigen zu dürfen. Doch dann kommen die überraschenden Momente und sie zeigen sich doch.

Ich weiß es einfach nicht ... wie wird dieses Gespräch, sollte es denn einmal kommen, verlaufen?

Es ist manchmal echt verdammt einsam multipel zu sein.

Mittwoch, 2. Januar 2013

innerer konferenz-raum

heute ist ein guter tag, zumindest in der früh ist er gut. ob er auch später gut werden wird, wird sich weisen, aber ich bin durchaus positiv eingestellt.

gestern habe ich wieder einmal versucht in das konferenz-zimmer innen zu gehen. ein innenkind hat mich bei der hand genommen und hingeführt, aber es klappte nicht so ganz. ich finde es immer noch schwierig mit so vielen innenpersonen in "einem raum" zu sein.

das hört sich vielleicht für nicht-multis irgendwie eigenartig an, aber es ist wirklich schwierig.

die realität zu erblicken. die realitäten der einzelnen innenpersonen.

unser konferenz-raum ist mittlerweile ein sehr gemütlicher ort. wir mussten einen neuen erschaffen, denn in den alten wollte niemand kommen. im neuen befinden sich immer wieder personen, die miteinander reden möchten...
nur ich - ich schaffe es nicht reinzugehen und auch darin zu bleiben.
immer wieder haben mich verschiedene personen dazu ermahnt, präsent zu bleiben. aber es ging nicht. zu viel - zu viel auf einmal.

ich werde es wohl immer wieder üben müssen.

Dienstag, 1. Januar 2013

das neue jahr...

...hat begonnen und verspricht viel gutes.
mit einigen dingen abzuschließen, verspricht es. meinen weg zu finden, verspricht es. eine zukunft. all dies verspricht das neue jahr.
ich denke, ich werde all dies und noch mehr tun. nicht nur im kommenden jahr sondern auch in den jahren danach.
ich bin positiv eingestellt und wenn auch einsam, so doch hoffnungsvoll.

es wird bestimmt ein schönes jahr.