Freitag, 4. Oktober 2013

die news von uns

die uni fängt nächste woche wieder an. wir sind schon ganz aufgeregt. der sommer war eindeutig zu lang.
wir haben auch wieder unser schreibtreffen ab montag. auf das freuen wir uns ganz besonders und wollen bis dahin noch einen halbwegs brauchbaren text fabrizieren.

unsere mom ist gestern zu uns gekommen und hat uns von nepal erzählt. das muss wirklich eine absolut tolle reise gewesen sein! wir waren ganz fasziniert. wir hoffen noch mehr zu hören, denn heute abend kommt sie wieder zu uns nach hause. :)

in einer stunde sehen wir eine ärztin, die uns dann sagen wird, was wegen unseren schmerzen gemacht wird; massagen und so weiter.
wir sind deshalb ein wenig aufgelöst. wir können uns mit dem gedanken nicht anfreunden, dass uns ein fremder mensch massieren wird. :-/
vorgestern abend haben wir unsere schmerztabletten nicht genommen und es gestern bitterlichst bereut. nicht nur, dass unser kreislauf verrückt gespielt hat, nein auch die schmerzen waren echt heftig.

am nachmittag treffen wir dann unsere freundin, die ebenfalls multipel ist. wir freuen uns darauf. wir haben sie jetzt mehr als eine woche (oder sind's schon zwei?) nicht mehr gesehen.

es ist heute nicht so schlimm wie gestern mit den schmerzen, aber immer noch nicht besonders angenehm.
wir hoffen wir kriegen das irgendwie geregelt, damit wir den tag auch gut überstehen.

in der nacht geht's dann auf in unseren "stammclub" zum tanzen. wieder mal wir und wir ganz allein. das ist traurig, aber besser als gar nicht tanzen zu gehen.
G hat seinen sohn dieses wochenende und wir freuen uns darauf, den jungen mann wieder zu sehen. im november wird er schon zehn jahre alt!

der tag heute, und auch das wochenende, verspricht wunderschön zu werden!
wir freuen uns darauf.
und werden weiterhin versuchen als team zu arbeiten. :)


Donnerstag, 3. Oktober 2013

meine mom ist zuhause! :D

meine mom war drei wochen auf urlaub.
jetzt gerade sucht sie parkplatz.
sie ist wieder zu hause!
wir sind so aufgeregt!!!

wir freuen uns total, dass sie wieder da ist.
wir haben sie vermisst. :)

Mittwoch, 2. Oktober 2013

selbstverletzung und zeit für meine "innies"

meine therapeutin hat mir aufgetragen, jeden tag für eine halbe stunde, oder stunde, zu sitzen mit meinen gefühlen, sie rauszulassen auf papier.
also sitze ich jeden vormittag für eine stunde und zeichne, male und versuche meine gefühle nicht mehr zu unterdrücken, sie auszudrücken, sie sichtbar zu machen.
danach wurde mir aufgetragen etwas zu tun, aktiv zu werden, im besten fall außer haus zu gehen.

drei wochen lang hat das gut funktioniert, und ich konnte so auch meine selbsthass und isolationsgefühle gut unter kontrolle bringen.

doch die letzen vormittage verbrachte ich damit viel zu weinen. und die gefühle wurden immer mehr, und immer mehr hatte ich das bedürfnis zu weinen.
ich lächelte seltener, lachte kaum noch.
gestern dann die "explosion".
irgendetwas erzeugte in meinem kopf druck, und nicht gerade wenig davon!
ich bin mir nicht einmal sicher, was diese gefühle ausgelöst hatte! wieder gingen mir bilder der vergangenheit durch den kopf. der hass auf mich selbst wurde immer größer.
gestern nachmittag war die welt noch einigermaßen in ordnung gewesen, ich hatte therapie gehabt und wir hatten die bilder besprochen. doch leider mussten wir mitten darin abbrechen, da wir sowieso schon überzogen hatten und die nächste klientin bereits vor der tür stand.
es war ein unbefriedigendes ende für eine unglaublich intensive therapiestunde.
tja, abends war es dann so weit.
ich griff wieder zur klinge, ritzte in meine haut.
danach fühlte ich mich furchtbar. wie ein verlierer. wie jemand, der aufgegeben hat. wie jemand, der es "wieder einmal nicht geschafft hat".

mein freund kam nach hause und ich weinte und weinte.
er kümmerte sich rührend um mich.
und redete mit mir, steckte mich unter die dusche, half mir beim anziehen, da ich immer noch zitterte und weinte, kuschelte sich mit mir auf die couch und redete weiter mit mir.

er hatte bemerkt, dass ich seit tagen nur noch ein ICH war, die anderen nicht rausließ, nicht zuließ, dass auch sie ihre zeit in dieser welt hatten. er sagte, ich müsse es zulassen, dass es mir immer dann schlecht ging, wenn ich glaubte, alles alleine machen zu müssen, wenn ich glaubte, die anderen unterdrücken zu können.

shana, eva und azar bekamen dann ihre zeit.
und ich? erleichterung.

mir ging es heute schon viel, viel besser.
nicht nur, dass mich mein freund getröstet hat, für mich da war, mich nicht verurteilt, sondern umsorgt hat, nein, auch die anderen hatten wieder zeit ihre glieder zu strecken, ihre zeit zu genießen.

der tag heute war leichter, produktiver und schöner als die letzten tage, und das obwohl ich heute mutterseelenalleine war.

es wird besser werden ...

Samstag, 28. September 2013

intimität und nähe geben als multi

das alte problem ist wieder aufgetaucht.
irgendwie hatte ich hoffnungen, "wenn ich denn nur 'den richtigen' finde", wird sich das problem, nähe und intimität nicht geben zu können, in luft auflösen.

ach wie töricht ist der mensch! oder ich eben.

natürlich taucht es dennoch auf. ob es "den richtigen" nun gibt oder nicht, ob G jetzt "der richtige" sein mag oder nicht, natürlich wird es dieses problem trotzdem so lange geben, bis... ja .... bis? vielleicht immer.

es gibt bei mir phasen, da kann ich sehr viel nähe geben. und auch intimität (auch auf dem psychischen level) erleben.
nur dann gibt es eben lange, lange durststrecken für meine partner dazwischen.
wie in der letzten woche für G.
mir kam das natürlich ganz anders vor, denn ich habe mich bemüht, ihn zu umarmen und hin und wieder zu küssen, aber für ihn war das zu wenig.
für mich war es fast schon zu viel, denn ich konnte letzte woche mich kaum zu solchen dingen überwinden.

glücklicherweise konnten wir darüber reden, und er hat geduld versprochen ...
aber ich weiß, das problem wird wieder auftauchen, und wir werden wieder darüber reden, und ich werde druck verspüren, so wie auch diesmal, und ... ja, kurz gesagt, ich werde eine lösung finden müssen, gemeinsam mit ihm.

was er verspürt ist ein natürliches bedürfnis, das ich nicht zu haben scheine ... zumindest die meiste zeit.
mir genügt es, einen menschen um mich zu haben, und es überfordert mich manchmal, dann auch noch die hand, die umarmung, den kuss, zu geben/zu spüren.
aber ich weiß es gibt andere innen, die das sehr wohl gut geben können.

nur wie komme ich über dieses gefühl hinweg, dass ich nicht "einen kompromiss eingehe", wenn ich denn diese anderen in mir versuche in den vordergrund zu schicken, sondern statt dessen das gefühl habe, mich "für ihn zu verändern"?

ich bin so unglaublich frustriert!
ich fühle mich inadequat als mensch und als frau.
ich fühle mich überfordert mit den wünschen, die meine partner an mich haben.
ich fühle mich zornig, weil ich diese wünsche nicht erfüllen kann, und in aller ehrlichkeit, manchmal sogar, weil meine partner diese wünsche überhaupt haben!
ich fühle mich deshalb schlecht und habe ein schlechtes gewissen.
ich möchte gefallen, gemocht und geliebt werden, wie jeder andere mensch auch, nur habe ich eine riesige angst davor.

nähe bedeutet für mich manchmal auch einiges an negativem:
angst.
flashbacks.
überforderung mit den eigenen (negativen sowie auch positiven!) gefühlen.
"fallen lassen" und "sich gehen lassen" - beides dinge, die mir angst machen oder einfach unmöglich sind in manchen zeiten, da ich jegliche art von selbstkontrolle in dem moment oft brauche, um zu überleben.

manchmal ist es eine frage von nähe versus überleben.
oder so kommt es mir vor. 
es fühlt sich oft tatsächlich so an.

in meinem kopf funktioniert das ungefähr so: wenn ich nähe gebe und erfahre, lasse ich mich "fallen" und werde sterben. vernichtung. auslöschung.
alles aus den alten geschichten heraus.

was eine der schönsten erfahrungen sein soll, hat unsere familie für uns ruiniert.
und nun können wir es nicht mehr geben, obwohl es oft der mensch, den wir lieben, dringend braucht.

das ist wirklich unglaublich frustrierend.
und wir wissen noch nicht so recht, was wir mit dieser situation machen werden.
wir hoffen es wird sich gemeinsam mit G und mit unserer therapeutin, sowie mit der zusammenarbeit von uns allen, eine lösung finden.

Dienstag, 24. September 2013

im zoo und andere geschichten

sonntag war G mit uns im zoo. mehrere innenkinder und erwachsene sind aufgetaucht, um das alles mitzuerleben. ich weiß nicht wie lange wir durch den zoo gewandert sind, einfach nur um alles zu vergessen. wir wollten vergessen, er wollte vergessen.

so haben wir uns die tiere angeschaut, wir haben im minuten-takt geswitched und kamen dann furchtbar müde aber dennoch voller guter aufregung nach hause.

montag hatten wir versprochen, wegen der schmerzen in unserer schulter, endlich zum arzt zu gehen. wir hatten eine panik davor, die unbeschreiblich war. "vielleicht bilden wir uns das alles nur ein. oder vielleicht glaubt der arzt, dass wir uns das alles einbilden! oder oder oder!!"

wir haben unsere gefühle raus-gezeichnet, darüber geschrieben und das ganze dann beiseite geschoben und sind auf zum arzt.
der war, wie immer, sehr nett, hat uns tabletten und ein entzündungshemmendes gel verschrieben und uns zum röntgen geschickt.
die ergebnisse sollten wir morgen abend erfahren.

die alte panik: man glaubt uns nicht.
bestätigt durch mit-täter, die uns tatsächlich "nicht geglaubt" haben. und auch nichts getan haben, als wir uns mitteilten.

ich bin gespannt, ob die vergangenheit je aufhört uns auf schritt und tritt einzuholen.

Freitag, 20. September 2013

mystery pain, kinder und innere kinder.

wir haben seit ca. anderthalb wochen einen wirklich schlimmen schmerz in der rechten schulter, der sich in den nacken bis zum kopf hinauf zieht.
beim arzt waren wir natürlich noch nicht. wir trauen uns nicht hin, da wir ständig das gefühl haben von ärzten belächelt zu werden. aber wenn's bis montag nicht besser ist, müssen wir wohl. (vor allem, da wir's dem freund versprochen haben).
oh mytery pain, go away, you weren't invited to this party.

kinder.
ja, wir haben jetzt schon, nach noch nicht einmal 4 monaten über's kinder wollen oder nicht-wollen gesprochen. es war uns ein anliegen, da der freund einen bald zehn jahre alten sohn hat... und wir wollten klären, ob er noch kinder will oder nicht mehr.
er meinte, solange sich an der finanziellen situation nichts ändert, wohl eher nicht, und dann hatte er gemeint: es könnte sich vielleicht ausgehen, aber reden wir darüber, wenn wir's mal über's erste jahr geschafft haben.

wir haben daraufhin zwei tage fast nur geweint. wir fühlten uns ohnmächtig, dumm, inkompetent und hielten uns selbst für einen verlierer. denn, wir sind in pension. wir können nicht arbeiten, und so wie's aussieht, wird das auch in nächster zeit nichts werden. wir sind sogar mit dem studium vollkommen überfordert, und das obwohl wir uns maximal zwei vorlesungen im semester zum ziel gesetzt haben. selbst das schaffen wir nicht.

oh seufz.
haben dann lange, lange nachgedacht und noch einmal mit dem freund darüber geredet. und noch einmal nachgedacht. und einige in uns sind sich unschlüssig, ob sie jetzt denn wirklich ein kind wollen oder nicht. und als uns das klar wurde, wurde uns auch klar: solange nicht ALLE, wirklich ALLE in uns für ein kind sind, wird es auch keines geben für uns. denn die zusammenarbeit muss gewährleistet sein. wenn man ein kind groß zieht, gibt's eben kein "ich verabschied' mich mal für'n paar stunden/tage/wochen". und daher wurde auch dieses thema mal ad acta gelegt für den moment.

jetzt ist G bei seinem sohn, der nicht zu uns kann, weil er so eine schlimme tierhaarallergie hat. mit unserem hund und unseren zwei katzen geht das eben nicht.
und wir? wir sitzen alleine zu hause. und uns wurde klar: für G wird es IMMER etwas wichtigeres geben als uns, und das ist sein sohn. und während wir das toll, wichtig und richtig finden, macht es uns doch auch traurig, denn für uns wird es so etwas vielleicht nie geben.

die inneren kinder sind auch traurig. auch weil wir erwachsenen dagegen sind, dass sie, sollte es morgen zu einem zoobesuch mit dem sohnemann kommen, rauskommen. G meinte, das wäre schon okay, aber für uns ist das alles andere als okay. die kinder sprechen in kinderstimme mit kinderausdrücken über kindersachen und haben einen ganz anderen gesichtsausdruck als wir (und riesige augen heh). wir möchten nicht, dass sein sohn etwas bemerkt und dann vielleicht beunruhigt ist.
shana, eins unserer innenkinder war traurig darüber und hat dann G gefragt, ob er wohl einmal nur mit ihr in den zoo gehen würde. und er meinte, ja, das würde er machen.
das hat sie ein wenig beruhigt.
aber ich spüre trotzdem, wie sie traurig sind. darüber, dass georg jetzt bei seinem sohn ist, der nun einmal sein SOHN ist, was sie nicht ganz verstehen, warum sie nicht auch so wichtig sind. sie sind darüber traurig, dass wir hier alleine sitzen. und sie sind traurig, weil es eben niemanden gibt in unserem leben, für den wir die absolute nummer 1 sind (und anscheinend zählt die mutter da nicht, obwohl für garantiert für sie nummer 1 sind. vielleicht weil sie gerade auf 3-wöchigem urlaub ist).

na ja, wir werden sie trösten indem wir uns in decken einwickeln, einen bär umarmen und lesen.
das klappt immer recht gut für sehr viele von uns.

so, genug geschrieben für heute. das war ja schon ein halber roman!

Montag, 16. September 2013

wenn die einsamkeit über einen herein bricht.

Die Mutter ist in Urlaub gefahren.
Das heißt jetzt: drei Wochen ohne tägliches Telefonieren, gelegentliche Besuche und lustiges Herumblödeln.

Ich werde sie vermissen.
Aber ich habe auch Angst. Nicht nur davor, dass ihr in Nepal etwas passieren könnte, sondern auch davor dass ich es nicht schaffe den Haushalt zu schmeißen, einkaufen zu gehen (Lebensmittel kaufen ist für mich fast unmöglich ohne Panik Attacken) UND Angst davor, dass mich/uns die Einsamkeit überwältigen wird.

Wir haben nur S und unseren Freund, G.
S ist eine tolle Freundin. Wir haben ihr auch schon von unserer Not berichtet, da G jeden Abend weg ist diese Woche. S hat super reagiert und wird für uns da sein, damit wir nicht komplett vereinsamen.

Wir haben trotzdem Angst.
In letzter Zeit war die Einsamkeit wieder besonders groß.
Wir sehen G, mit seinem riesigen Bekanntenkreis.
Wir sehen den riesigen Bekanntenkreis von SEINEM Bekanntenkreis (z.B. auf einer Geburtstagsparty eines seiner Bekannten, da waren sicher an die 20-30 Menschen) und fühlen uns irgendwie... unfähig.
Wir sind unfähig Bekannte, geschweige denn Freunde, zu haben und halten.
Wir fühlen uns unfähig als Erwachsener.

Wir sind SO FROH, dass wir jetzt jeden Tag mit Daisy zum Hundespielplatz gehen und uns dort mit zwei Frauen unterhalten können.
Das lindert das Gefühl der Einsamkeit schon um einiges.
Denn die beiden Frauen sind wirklich sehr, sehr freundlich und lieb.

Es ist unsere tägliche Dosis des Anti-Einsamkeits-Gefühls.
Und es sind nur etwa 30-60 Minuten Tratsch und Unterhaltung über Belangloses.
Wie toll so etwas sein kann!

Und nun... Drei Wochen voller Fragezeichen.
Wir werden's schon irgendwie rüberbringen.

Mittwoch, 28. August 2013

switcharoo... wenn die Beweise dafür da sind.

mit unserem Freund wird dermaßen viel geswitcht, dass wir uns schon ganz müde und ausgelaugt fühlten.

den heutigen tag haben wir uns nur für uns genommen. Mal ein wenig in der Wohnung was gemacht, dann ne Stunde schlafen, dann auf den Spanisch Kurs pfeifen, weil der Kursleiter eh nur Monologe hält, obwohl's eigentlich ein *Konversations*kurs wäre, statt dessen ein Bad nehmen, ne Gesichtsmaske auftragen und einfach nur unser Dasein genießen.

Wir haben zur Zeit an die 27 Realities die aktiv sind. Alle wollen sie mit G reden, kuscheln, und einfach nur seine Anwesenheit genießen.
Er hat sich mittlerweile eine Liste gemacht, mit all den Realities, die er kennengelernt hat.
Als unsere - mittlerweile fast schon "ehemalige" - Hauptpersönlichkeit oder Außenpersönlichkeit die Liste gesehen hat, wurde sie fast panisch. Es macht ihr Angst so viele "Beweise" zu haben, dass es uns gibt.
Aber uns geht es im Großen und Ganzen (außer eben der Müdigkeit) sehr, sehr gut damit.
Wir fühlen uns so lebendig wie schon seit Jahren nicht mehr.
Wir sind so unglaublich dankbar jemanden wie G in unserem Leben zu haben, wir freuen uns auf jeden neuen Tag mit ihm.

Also gab's heute eben mal ne "Auszeit" für den Körper, ein paar Wohlfühlsachen zu tun muss auch sein.

Das Leben ist zur Zeit zwar anstrengend, aber schön. :)

Freitag, 23. August 2013

Von sich auflösenden Tumoren und neverending friendships

Ich konnte nicht widerstehen gestern und habe Jae, meiner früheren besten Freundin, eine Freundschaftsanfrage via Facebook geschickt.
Sie hat diese positiv beantwortet und auf meine mitgeschickte PN geantwortet.
Es war ein wunderschöner Austausch.

Ich kann gar nicht sagen, wie glücklich wir im Moment sind. So wunderbar glücklich.

Wir wollen wieder eine vorsichtige Freundschaft mit ihr beginnen.
Aber das alles hat uns so so glücklich gemacht!

Es spielte aber auch noch etwas anderes mit: unsere Freundin, die ebenfalls multipel ist, hat keinen Tumor mehr! Er hat sich aufhin von Bestrahlung und Chemo vollständig aufgelöst!!!!!!!!!!

Wir hatten so ein Riesen-Grinsen im Gesicht, als sie uns das via Facebook mitteilte.

Warum läuft heutzutage eigentlich alles über Facebook? lol.

Wir möchten feiern. Mit S, unserer Freundin, und wegen Jae.

Wir planen schon einen Besuch nach Amerika, ohne Jae vorher überhaupt gefragt zu haben. Aber ich weiß, dass wir gewisse Dinge einfach nur persönlich klären können.

vielleicht geht es sich nächstes Jahr mal aus.

Wir sind ein Bündel fröhlicher Energie innerlich. Auch wenn's von Außen wahrscheinlich anders aussieht. Es ist einfach zu schön um wahr zu sein.

Things are falling into place.


Donnerstag, 1. August 2013

lebenswillen

Manchmal fehlt er uns ein wenig, der Lebenswillen.
Es ist so schwer hier alleine in der Wohnung zu sitzen, und nicht zu vergessen, dass da draußen auch noch Freude exisitiert.
In unserem Kopf exisitert der Terror der Vergangenheit noch so real, manchmal realer als die Welt, die es außerhalb dieser Wände gibt.
Wenn wir dann aus dem Fenster blicken, sehen wir oft keine Straßen mit spazierenden Menschen, keine Straßenbahnen, keine hohen Häuser.
Wir sehen statt dessen die Bäume im Garten der Großmutter. Wir hören Schreie der Urgroßmutter, wir hören Schreie unserer Cousinen. Wir fühlen unsere Tränen auf den Wangen, statt der Trockenheit, die jetzt auf unserer Haut ist. Eine Realität überlappt mit der anderen und wir wissen nicht, ob wir der Hölle unserer Kindheit wirklich je entkommen sind, je entkommen können.

Wir werden weiter leben, aber welchen Preis zahlen wir, mit den täglichen Flashbacks, mit dem täglichen Überlebenskampf? Uns wurde unsere Freude gestohlen, und die Menschen da draußen sehen oft nur die Narben, die dieser Kampf hinterlassen hat.

Wir sind heute freudlos.

Dienstag, 30. Juli 2013

einsamkeit trotz der vielen leute im kopf?

als nicht-multiple/r fragt man sich vielleicht manchmal, wie jemand einsam sein kann, wenn er/sie doch soooo viele menschen hat, die mit einem/r den kopf teilen.

oh ja es ist einsam. es ist so einsam.

ich sitze hier, während mein freund in deutschland auf urlaub ist, und frage mich, wieso die einsamkeit so dermaßen an mir nagt.
und ich weiß einige antworten. eine davon ist sicherlich: weil er uns sieht. weil er versteht, was wir sind.

und das ist es, was uns heute abgeht, und gestern abging.

die tage ohne ihn sind lang. die nächte ohne ihn verwirrend. es ist einsam.

die leute innen wollen gesehen werden. wollen als menschen gesehen werden, wollen genauso von jemandem außen gehalten und verstanden werden, wie alle anderen menschen eben auch.
ja, es ist einsam.

aber das alleine ist es nicht, was uns so einsam fühlen lässt.
es ist auch die schweirigkeit anderen menschen zu begegnen, wenn wir doch so so viele narben haben.

wir tragen unseren schmerz auf unserer haut. wir sind über die selbstverletzung "noch nicht hinweg". wir tragen unsere wut auf unserer haut. wir sind oft so zornig, dass wir glauben explodieren zu müssen.

und es ist nicht nur eine innenperson, die sich selbst verletzt. es sind einige.

es macht uns auch einsam, dass die menschen in unserer umgebung nicht wissen, wie sie dem schmerz und dem zorn, den wir auf unserer haut tragen, begegnen solllen.

wir wollen in die welt hinausschreien: JA, wir haben schmerz erlebt. JA, wir sind oft so überfordert mit unseren gefühlen, dass wir nicht mehr wissen, wie wir mit ihnen umgehen sollen. JA, es gab sehr oft sehr furchtbare momente in unserem leben. ABER: wir sind trotzdem menschen. wir sind nette menschen, wir lieben, lachen und leben genauso gerne wie viele andere! wir sind nicht dermaßen anders als ihr!

die therapeutin (die jetzt glücklicherweise wieder da ist!!!) hat gemeint, wir sollten vielleicht genau dies tun. es konfrontativ ansprechen. die leute mit dem, was sie sowieso sehen, konfrontieren und sie "zwingen" darüber zu sprechen.

zu viel distanz zu uns, weil wir schmerz erlebt haben. es macht uns so einsam.
und da hilft es nichts, dass wir viele sind.
wir braucht AUCH bestätigung von unseren mitmenschen. wir brauchen AUCH freundschaften und bekanntschafen. so wie jeder mensch da draußen eben auch.

Sonntag, 28. Juli 2013

die zeit ohne freund aber mit thera und psychiaterin

heute beginnt eine woche ohne freund, aber dafür habe ich am dienstag endlich meine therapeutin wieder! und am mittwoch sehe ich meine psychiaterin wieder. :)

um die zeit zu überbrücken, in der mein freund weg ist, habe ich mir von ihm viele filme und serien ausgeborgt.

außerdem werde ich nächste woche viel bei meinem ehrenamtlichen job gebraucht.

es wird schon gut gehen.


Donnerstag, 25. Juli 2013

der tod.

ich habe mich in meinem leben schon viel mit dem tod auseinander gesetzt. mit meinem. mit dem meiner mutter, als ihre thrombose in die lunge wanderte, die zum glück gut behandelt werden konnte!! mit dem meiner urgroßmutter, die gestorben ist wie ich dreizehn war.
mit dem tod eines freundes, weil wir so oft angst um ihn haben.
und nun steht er da, vor meiner tür und winkt.
meine freundin, die ebenfalls multipel ist... wird sie die chemo gut überstehen?
jerry, gestorben am 5. juli.
und nun ist ein chat-freund von uns gestorben am 22. Juli.

der letztere tod kam überraschend. er war noch nicht alt. wir wissen nicht, wie es zu seinem tod kam. es scheint kein selbstmord gewesen zu sein... aber alle im chat sagen, sie wissen noch nichts genaues (und werden es vielleicht nie erfahren).

wir sehen das jetzt mal ein wenig "positiver" und denken uns: das ist ein thema, dem wir uns stellen müssen.
negativ gesehen fragen wir uns natürlich schon: warum jetzt? warum SO gehäuft?

wir wollen nicht, dass unsere freundin stirbt. wir wollen nicht, dass jerry oder der chat-freund tot ist.
wir wollen das alles nicht.
aber der tod gehört zum leben. ist sein spiegelbild, vielleicht. wir atmen und sterben jeden tag ein wenig mehr, nicht wahr?
wir hoffen unsere freundin hat noch ein langes, langes und schönes leben vor sich.
aber wissen kann man es eben nicht.


Montag, 22. Juli 2013

Tired.

Das viele Switchen macht uns alle so unglaublich müde.
Wir haben eine die nennt sich einfach nur Tired... wir überlegen ob wir's nicht ins Spanische übersetzen, also Cansada, weil's dann mehr wie ein Name klingt, aber wir wissen noch nicht ob ihr das auch gefällt.

Tired ist müde. Müde vom Leben. Und so traurig.

Wir haben alle eine schwere Zeit im Moment.
Zuerst die Krebs Diagnose unserer Freunde, dann Jerrys Tod - und das alles ohne Therapeutin, ohne Psychiaterin. Die Therapeutin ist im Krankenhaus und ist hoffentlich nächste Woche wieder fähig zu arbeiten (hoffentlich!!!) und die Psychiaterin war im Urlaub und wir haben Ende der Woche einen Termin bei ihr.

Wie wir das alles noch schaffen, ist uns selbst nicht ganz klar.
Irgendwie hat eine Art Überlebensautomatismus begonnen. Wir machen unseren Haushalt so gut wie möglich (manchmal mehr schlecht als recht), wir essen, wir trinken, wir schlafen, wir wachen auf, und so weiter und so fort.
Aber die Müdigkeit ist überwältigend.
Alles so unglaublich anstrengend.

Wir hoffen diese schweren Zeiten gut überstehen zu können.

Dienstag, 16. Juli 2013

RIP Jerry

Lieber Jerry, du warst für mich wie ein Vater. Lange Zeit habe ich gedacht, ich würde dich wiedersehen. Es ist nun über 9 Jahre her. 9 lange Jahre.
Am 5. Juli bist du gestorben.
Und niemand hat es mir gesagt.
Ich habe es über die öffentliche Facebook Seite deiner Tochter, meiner ehemals allerbesten Freundin in der ganzen Welt, erfahren.
Es tut mir leid, was zwischen uns passiert ist.
Ich wünschte, ich hätte für dich da sein können.
I love you, Dad.


Das Leben ohne Therapeutin.

gestern noch lethargisch, unrund, unglücklich - das war Samdi, sie bewacht unseren inneren Friedhof.
Heute, ich, Azar, voller Energie und dem Wunsch die Küche endlich wieder auf "Normalzustand" zu bringen.

Die Aufgabenteilung beginnt langsam zu funktionieren.
Zum Glück haben wir G, unseren Freund, der wirklich versteht, wie es uns geht, was wir durchmachen, und dass wir verschiedene Personen sind. So jemand ist uns, außer unserer Therapeutin, noch nie begegnet.

Die Therapeutin... ist im Krankenhaus. Seit zwei Wochen. Vielleicht haben wir Ende Juli, Anfang August, wieder einen Termin.
Die Zeit ohne sie ist hart, aber nicht so hart wie wir gedacht haben.
Sie war davor schon vier Wochen weg, dann für zwei Termine wieder da, und dann wieder weg.

Da die Kommunkation über MICH recht gut funktioniert und ich für die meisten Dinge anwesend bin, ist es nicht ganz so schlimm. Nur über die anderen funktioniert die Kommunikation noch nicht einwandfrei... wenn überhaupt.

Wir haben uns vor einigen Tagen ein neues Tattoo stechen lassen: Believe, auf dem rechten Oberarm, über einige Selbstverletzungsnarben.
Es ist unser Anker während der harten Zeiten und erinnert uns daran, dass wir an Hoffnung, Magie, gute Dinge und gute Menschen glauben müssen. Dass es all das da draußen gibt.

Auch während die Thera weg ist, hilft es uns.
Und hoffentlich noch lange danach.

Wir wollten immer ein Tattoo auf unseren Armen und dachten, das wäre niemals mehr möglich, haben dann aber doch eine kleine freie Stelle gefunden, wo die Tättowierung nur am Rande über Narben drüber muss. Und es ist herrlich es dort zu haben. Sichtbar und wundervoll stark als Anker.

Heute kann ich hoffentlich lange lange bleiben, um die Wohnung wieder auf "Normalzustand" zu bringen - nicht nur die Küche!!

Montag, 15. Juli 2013

Beziehung und Co-bewusst

Ich, Clouds, habe es akzeptiert, dass ich multipel bin. Zumindest im Moment. Das kann sich jederzeit wieder ändern, denn so geht das mit der DIS  Diagnose, mal wird sie akzeptiert, dann wieder abgestritten und verleugnet.

In letzter Zeit ist viel passiert, dass mich nicht mehr daran zweifeln lässt.
Die Wechsel von einer Person zur nächsten sind häufig, auffällig aber auch nicht schlecht.
***
Die Kinder haben Vertrauen zu unserem neuen Freund gefasst.
Die Teenies mögen ihn.
Und sogar die Innenmänner hatten schon Gespräche mit ihm.

G, der Neue, geht damit wunderbar um und wir wissen es sehr zu schätzen, dass uns jemand wie er im Leben geschenkt wurde.

Da wir im Moment sehr mit dem Tod konfrontiert sind, haben wir natürlich auch Angst IHN zu verlieren und manche meinen, es wäre besser sich nicht darauf einzulassen, falls er uns verlässt, auf einmal zum "Bösen" wird oder stirbt.
Ja, die Angst dass so viel Vertrauen und Freundlichkeit NUR gespielt sein KANN, ist immer noch da.
Eine Frau, ein Mann, nett zu uns? Das kann nicht echt sein.

So halten wir, die wir dieses Misstrauen hegen, uns dezent im Hintergrund und beobachten.

Die Co-Bewusstheit ist besser geworden. Vor allem Azar, die im Moment viel im Vordergrund ist, weiß sehr sehr viel von dem was passiert. Sie passt auf uns alle auf und gibt dem Freund die Liebe, die er braucht und verdient.

Für uns andere ist es immer noch schwierig und verwirrend. Aber es wird besser.
Es kann nur besser werden.

Freitag, 12. Juli 2013

Krebs Diagnose einer Freundin

Jetzt ist es lange her, dass ich hier gepostet habe.
Viel ist passiert. So vieles.
Am Schlimmsten ist die Krebs Diagnose einer guten Freundin, die ebenfalls multipel ist.
Ich bin erschüttert und kann kaum noch ausdrücken, wie ich mich dabei fühle.
Ich versuche so gut... nein WIR versuchen so gut wie möglich für sie da zu sein. Sie hat in dieser schlimmen Krise nur ihren Freund/Mann und uns.

Wir wollen stark sein für sie. Es fällt uns manchmal schwer.

Diese Woche waren wir zweimal mit ihr im KH. Einmal für den PET Scan und einmal für's CT Scan.
Jeweils drei Stunden drinnen, sitzen, warten, noch mehr warten. Versuchen sie abzulenken. Versuchen uns abzulenken.
Dann sagt sie schwere Sätze und es fällt uns schwer zu verdrängen wie schwer krank unsere lieben Freunde in ihr sind.

Wir sind traurig, fühlen uns müde und schwer.
Es ist wirklich so schwer damit umzugehen.

Wir wissen noch nicht, wie weit sich der Krebs ausgebreitet hat. Das erfahren wir, wenn die PET Scan Ergebnisse da sind. Eventuell Montag.

Wir haben Angst um sie. Wir haben Angst, nicht stark genug zu sein, das mit ihr durchzustehen.

Wir sind heute fast am Ende mit unserer Kraft, aber da wartet noch unser Freund (ja ein neuer Freund und dieser hatte schon mal eine Freundin, die multipel ist), der auch eine Krise in der Arbeit hatte. Zum Glück ist unsere Mutter grad da und hilft uns ein wenig.

Wir möchten am liebsten nur noch schlafen.

Mittwoch, 15. Mai 2013

alles hat ein ende...

mit dem freund ist schluss. es ist traurig. es ist sehr traurig. er ist ein lieber kerl, aber er hat einige macken, die sehr gegen unsere eigenen macken ankämpfen mussten. wir haben versucht verständnis zu haben, haben versucht es zu ertragen, am ende ging's dann doch nicht.

also wieder single.

und die suche geht weiter.

wir sind im moment ein ziemlich gutes team, obwohl wir immer noch versuchen in unsere alpträume und flashbacks einzugreifen und darin nicht sonderlich erfolgreich sind. wir versuchen uns darin zu wehren - wir großen, für die kleinen. aber es geht mehr schlecht als recht.

oh well.

in der therapie arbeiten wir sehr fleißig zusammen. im leben auch. es geht weiter. alles hat ein ende nur die wurst hat zwei...
lalaalala
(wir bedanken uns für diesen ohrwurm bei clara... meh)

Dienstag, 30. April 2013

Streit, Wut und Flashbacks

Wir hatten Streit mit dem Freund vor mehr als einer Woche. Die Versöhnung danach war schön, wenn auch schwierig. Dennoch... wir konnten endlich unsere Wut rauslassen und haben ihm all die Dinge, die uns furchtbar wurmen, und das schon seit Monaten, an den Kopf geworfen. Vor allem Clara hat die Dinge ausgesprochen, die eine tiefe Wahrheit in sich beinhalteten.

Dieses Wochenende verbrachten wir mit Tanzen und schönen Momenten mit dem Freund.

Doch Sonntag war es dann so weit: die Flashbacks kündigten sich an, indem wir einen unglaublich starken Drang zur Selbstverletzung hatten. Wir wollten uns weh tun. So richtig, richtig weh tun.
Montag haben wir dann nachgegeben. Wir schnitten uns und verbrannten uns. Es kam zuerst Erleichterung, doch dann war das Gefühl da, mehr machen zu müssen, viel mehr. Und dann war es so weit: die Flashbacks waren auf einmal da. So lebhaft, als würde es wieder passieren.
Der Freund hat uns gehalten und gestreichelt und das hat gut getan.

Heute fühlen wir uns schon besser, wenn auch unser System noch immer im Chaos ist.
Es geht drunter und drüber. Alle sind in Aufruhr.
Wie gut, dass wir heute Therapie haben.
Das wird bestimmt gut.
Wir haben uns letzten Dienstag zum ersten Mal wirklich auf eine Trance eingelassen (in der Therapie) und es war eine gute Erfahrung, auch wenn es die Flashbacks wahrscheinlich wieder ein wenig in den Vordergrund gerückt hat.

Das Leben ist für uns im Moment sehr schwer. Wir tun uns nicht leicht damit, alles unter Kontrolle zu halten.
Aber es geht weiter. Und das ist doch schon etwas.

Donnerstag, 4. April 2013

everything will be alright in the end. if it's not alright, it's not the end.

breathe in breathe out.
atmen.
einfach nur atmen und sein.

ich habe von jemandem in einem multiplen forum, in dem ich mitglied bin, den tipp bekommen, doch für meine "headmates" etwas nettes zu tun, ihnen mit liebe zu begegnen.
etwas, das ich ganz furchtbar vernachlässigt habe zu tun.

also werde ich heute liebevolle dinge für mich und alle meine inneren mitbewohner tun.
und atmen.
ich werde ganz viel, einfach nur, atmen.

Mittwoch, 3. April 2013

im sumpf waten

Therapie ist in letzter Zeit - wie es scheint - einfach nur Geld- und Zeitverschwendung.
Ich befinde mich innerlich in einem Sumpf. Es scheint, es gibt kein Entkommen.

Die Therapeutin bemüht sich jedesmal mich zu erreichen, aber es geht nicht.
Es scheint, ich kann es nicht zulassen.
Ich spüre ihren Frust, ob sie's sagt oder nicht.
Ich bin auch frustriert. Und ziemlich einsam.

Es ist so schwierig im Moment meinen Mund zu öffnen und irgendetwas zu sagen, was mich betrifft.

Vielleicht werde ich ihr einen Brief schreiben, wenn schon das Mund öffnen und laut aussprechen nicht funktioniert.

Aber ich bin so frustriert. Seit drei Therapie-Stunden oder länger, also drei Wochen oder länger, rennt das jetzt schon so.

Und Innen wird geschwiegen. Keine Antwort, keine Dialoge, keine Gespräche, die im Hintergrund ablaufen.
Einfach nur: STILLE.

Und ich denke, das trägt bei zu den Wänden, die ich um mich aufgebaut habe.
Ich weiß nicht, wie ich dem Ganzen entkommen kann.

Sonntag, 31. März 2013

multipel sein und das tägliche leben

gestern haben meine mutter und ich handys getauscht. ich habe auf meiner sim karte SO viele nummern entdeckt, von denen ich keine ahnung habe, wer diese menschen sein könnten. sehr eigenartig. ich habe nur gelacht und gestaunt, während meine mutter meinte, es wären vielleicht nummern, die leute von innen gespeichtert haben. namen über namen, die mir nichts, aber auch absolut nichts, sagten. es war wirklich ein komischer moment.

manchmal rauche ich eine zigarette und zünde mir danach wieder eine an, weil ich nicht das gefühl habe, dass ICH diese zigarette geraucht hätte und ich mich fühle, als hätte ich seit stunden keine geraucht.
heißt das ich war seit stunden irgendwie abwesend? wahrscheinlich.

das multipel-sein machte sich vor jahrzehnten in meinem leben breit und es fiel mir erst vor wenigen jahren auf, wie eigenartig das alles ist.

heute bin ich um 2 uhr nachts (na ja - mit der zeitumstellung um 3 uhr nachts) aufgewacht und fühlte mich, als wäre ich gerade aufgestanden und hätte mich wieder hingelegt. als wäre da jemand innen wach gewesen und hätte versucht es zu vertuschen, und sich schnell wieder ins bett gelegt, als er oder sie bemerkt hat, dass ich dabei war aufzuwachen.

solche dinge passieren öfter. nur so kleine momente und hinweise, dass da andere sind innen.
und ein eindeutiger hinweis darauf, dass ich mich wieder mehr mit meinem innen auseinander setzen muss.

Freitag, 29. März 2013

alleine?

Ich weiß nicht warum, aber heute fühle ich mich von der ganzen Welt verlassen. Ich habe Freunde kontaktiert, meine Mutter angerufen. Aber trotzdem fühle ich mich so alleine.
Ich weiß nicht, was dieses Gefühl getriggert hat. Es ist einfach da.
Wahrscheinlich habe ich wieder von ehemaligen Freunden geträumt, die ich von ganzem Herzen geliebt habe... und mit denen ich keinen Kontakt mehr habe, weil sie keinen mehr wollten.
Ich vermisse sie immer noch. So viele Jahre sind seither vergangen - neun ganze Jahre - und immer noch vermisse ich sie. Ich weiß nicht, was ich NOCH tun könnte, um den Schmerz zu heilen. Er ist einfach da und brennt und brennt und brennt in mir.
Ich fühle mich alleine und alleine und ich weiß nicht warum.
Ich habe so vieles. So viele Menschen um mich, die mich wirklich gern zu haben scheinen.
Es ist niemals genug.
Es ist deshalb niemals genug, weil das Gefühl aus meiner Kindheit kommt.
Als Kind war ich *wirklich* immer alleine. Als Kind hat mir niemand geholfen über die schrecklichen Gewaltsituationen hineweg zu kommen. Ich musste alleine damit fertig werden.
Und daher... fühle ich mich immer noch alleine.
Verlassen.

Meine Therapeutin meinte ich solle anfangen mir selbst von dem Schmerz zu berichten. Es ist kaum möglich. Ich hatte vor das ganze aufzuschreiben und mir dann selbst vorzulesen. Einen Teil konnte ich schreiben, aber das Vorlesen... das funktioniert nicht. Ich kann mich einfach nicht überwinden.
Irgendwann muss das Erzählen beginnen.


Montag, 25. März 2013

heute fühle ich mich reich.

Heute fühle ich mich tatsächlich reich. Ich habe gute Freunde, die für mich da sind, die mir in aller Früh schon eine SMS schicken und mir alles Gute für den Tag wünschen, da ich heute wieder ehrenamtlich werben gehe.

Ich habe eine Mutter die immer für mich da ist. Und auch einen Freund, der sehr lieb ist. :)

Ich habe Gedichte und Geschichten in meinem Kopf.
Ich habe dutzende Bücher, die ich noch nicht gelesen habe, wo Abenteuer und Trauriges und Schönes auf mich warten.

Ich habe viele viele Kugelschreiber und Notizbücher. Ich habe einen Kaffee in der Früh und einen Energy Drink, wenn ich den will.
Ich habe so vieles Schönes in meinem Leben!

Heute fühle ich mich reich.
Auch wenn ich mir manchmal darüber Sorgen mache, wie ich über's Monat komme, auch wenn ich manchmal tieftraurig, verschreckt und ängstlich bin,...

HEUTE fühle ich mich wunderbar und reich. :)

Samstag, 23. März 2013

zukunft?

Ich hätte heute tanzen gehen können. Könnte es immer noch tun, wäre dann halt erst um 3 Uhr dort. Aber das würde gerade die rechte Zeit sein um zu tanzen (weniger Menschen).
In letzter Zeit jedoch sind andere Dinge angesagt, ich weiß nur nicht so recht, warum das so ist.
Früher brauchte ich das Tanzen zu "meiner" Musik um mich halbwegs wie ein Mensch zu fühlen. Im Moment brauche ich es nicht.
Statt dessen habe ich mich von 20-1:30 auf die Couch gelegt und geschlafen. Beim Einschlafen fühlte ich mich so wohl. So geborgen.
Auch wenn das Ganze wieder in Alpträumen endete, war es dennoch ein schönes Gefühl so einzuschlafen.

in letzter Zeit träume ich wieder sehr sehr oft von den Missbrauchssituationen, die ich als Kind erlebt habe.
Ich bin mir nicht sicher, warum das so ist. Warum die Erinnerungen jetzt wieder so im Vordergrund sind. Ich verstehe es nicht wirklich.

Ich mache mir viele Gedanken über meine Zukunft und darüber, was ich eigentlich mit meinem Leben machen möchte. Also sind meine Gedanken eher vorwärtsgerichtet, als rückwärts. Vielleicht holt mich deshalb meine Vergangenheit in den Träumen ein, weil ich ihr im Wachzustand keinen Platz mehr lasse.

ach, was weiß ich.

...
irgendwie frustrierend das Ganze.

Dienstag, 19. März 2013

schmerzen und angst

die tätowierung ist schön, bis auf einen schwarzen strich, der ins nichts zu verlaufen scheint, den muss der tätowierer nochmal irgendwie hinkriegen.
aber gestern in der nacht hatte ich dann SOLCHE schmerzen. das tattoo fängt über meinem hüftknochen an und verläuft dann in den rücken. meine seite tat und tut noch immer ziemlich weh.
da haben gestern einige kinder innen ziemliche angst bekommen. weil wir so schmerzen hatten. meine anderen tätowierungen haben nicht so weh getan, weil sie woanders waren. ich habe versucht die leute innen zu beruhigen, dass es nur eine tätowierung ist, die uns so weh tut und nix anderes. ihnen das schöne bild gezeigt, dass wir jetzt da haben.

ich träume seit einigen tagen wirklich eigenartige sachen. von der mutter. von scham. und noch einige andere dinge, die keinen sinn ergeben.

es ist heute hoffentlich wärmer draußen. unsere innenkids wollen schon in der sonne laufen.
überhaupt wollen wir öfter laufen gehen, aber in der winterkälte ist das keine gute idee für uns.

unsere wohnung ist in den letzten tagen im chaos untergegangen. überall liegen dinge herum, die weggeräumt werden müssen. dosen (wir trinken viele energy drinks) und schals und pullis, geschirr und bücher überall.

seufz. wir hoffen, dass wir heute die energie finden, das alles wegzuräumen.

Montag, 18. März 2013

tattooooooooo

heute werden wir wieder tättowiert. wir haben die idee mit dem federkiel und dem tintenfass seit der körper 18 war. heute ist es so weit.
noch nie waren wir so nervös vorm tättowieren. vielleicht weil uns DIESES so wichtig ist. wir haben schon zwei andere tattoos und waren nicht mal halb so nervös.
federkiel und tintenfass soll's sein.
unser erstes tattoo war ein spontan ding. wir gingen hin und sagten zu einem tättowierer, den wir nicht mal kannten: habt ihr heut noch jemanden frei? und schon hatten wir einen schmetterling und ein paar verzierungen am linken fuß.
auf dem rechten schulterblatt haben wir eine krähe, die viele bedeutungen für uns hat.
und jetzt ENDLICH federkiel und tintenfass. hat eh nur 12 jahre gedauert, bis wir's uns endlich machen lassen. *lach*

wir sind total überdreht, haben seit einer woche alpträume über alle möglichen dinge, die dabei schief laufen. hah. das wird noch spannend. ich hoffe sie haben nicht auf uns vergessen und der tättowierer ist nicht krank - beides haben wir letzte nacht geträumt.

wir lassen es euch dann wissen, wie's gelaufen ist.

würden ja soooo gerne unsere arme voll tättowieren lassen, aber das geht leider nicht mehr, weil die voller narben von selbstverletzungen sind. so voll, dass man nicht mehr drüber tättowieren kann. *seufz* leider.

wir werden den tättowierer außerdem fragen, ob er uns nicht doch noch heute das andere tattoo verpassen kann: ein yin-yang zeichen im nacken, mit dem schriftzug REALITIES darunter. das hätten wir wirklich wirklich gerne heute schon, aber das wird wohl nix werden.

mal sehen wie's läuft. drückt uns die daumen, dass alles gut geht!

Sonntag, 17. März 2013

ein sonniger morgen

es ist ein sonniger morgen heute.
da draußen und innen.
hoffnung macht sich breit. es ist möglich sich noch weiter zu entwickeln. es ist möglich, sich noch zu entfalten.

gestern hatten wir besuch von unserer mutter. wir haben versucht ihren computer zu reparieren (konnten wir nicht). dann versucht ihren neuen kindle anzumelden (ging auch nicht, weil wir kein wlan haben und mit kabel verbinden geht anscheinend auch nicht... lol.)
irgendwie waren wir ziemlich erfolglos auf der ganzen linie, was uns normalerweise frustrieren und wütend machen würde, aber wir nahmen es relativ gelassen und haben dann das ganze auf heute verschoben. das mit dem virus auf ihrem computer können wir sowieso nicht lösen, aber ein freund kann uns vielleicht helfen.

das mit dem kindle... na ja, auf zum mc donald's... da gibt's anscheinend wlan.

sonst halt starbucks ...

das schönste jedoch ist, dass da wieder ein gefühl von WIR ist. dass es nicht mehr clouds im alleingang ist.

auch wenn dazu viele tränen notwendig waren. wir haben es geschafft.

und so geht der tag heute weiter: mit dem hund raus, dann einen wlan hotspot suchen und den kindle anmelden. und dann vielleicht nochmal besuch von der mutter.

unser freund ist zur zeit im ausland. wir kennen einander jetzt schon ein weilchen und es ist sehr schön mit ihm. WIR haben uns noch nicht vorgestellt, aber er weiß, dass es ein WIR gibt. mal sehen, wie er mit der situation umgeht, wenn dann auf einmal ein WIR herausplatzt.

ach wir sind heut überall mit dem kopf. zeit mal mit dem hund rauszugehen. die braucht es eh schon dringend.

Samstag, 16. März 2013

wenn der krisenknoten sich löst

der knoten löste sich und hervor trat eine junge frau, die immer noch wünsche und hoffnungen hat. die glaubt, eines tages, wie so manche andere, fliegen lernen zu können.

ich bin diese junge frau und ich werde vielleicht nie mit der leichtigkeit durch die lüfte fliegen, wie so manche andere menschen, aber ich kann es dennoch lernen. ich kann lernen, meine flügel auszubreiten und mich hinauf zu den wolken zu schwingen und dort meinen tanz zu tanzen.

es ist nicht immer leicht. an manchen tagen wiegen die steine auf meinem rücken schwerer als an anderen.

aber es geht weiter. immer stetig weiter.

nimm dein schicksal in deine eigenen zwei hände. umklammere es nicht zu fest. lass dich leiten, aber sei auch derjenige, der die schritte in die richtige richtung tut.

es war lange, lange schweigen im haus der realities. aber ich glaube, es sind einige aufgewacht heute, in einem sturm von tränen und schluchzen. sie blinzelten ihre verschlafenen augen und sahen hinaus in die welt, durch diese braun-grünen augen. hinaus in die welt blickten sie und sahen:

hoffnung.

Dienstag, 5. März 2013

be an inspiration

worin sich die meisten von uns einig sind: wir wollen eine inspiration sein. eine inspiration für güte, mitgefühl, liebe, treue, freundschaft, etc etc.
wie passen dann die gefühle hinein, die wir so sehr empfinden im moment: wut, selbsthass, selbstzerstörung?

es ist schwierig sich ständig vor augen zu halten, dass man für andere eine inspiration sein möchte.
aber jetzt wissen wir es: inspiriere gerne auch andere, aber am meisten DICH SELBST.

heute ist wieder therapie tag und die stärkeren, wütenden anteile sind bereit für den kampf. wir wissen nicht so recht, wie das gut gehen soll. wir wollen unsere schwäche zeigen können. wir wollen zeigen können, wie schwierig die zeiten für uns sind momentan.

die kinder werden alle schützend im hintergrund gehalten. soweit wir wissen, war keines der kinder in den letzten monaten im körper um mal wirklich kind zu sein. es gab nie die zeit, die gelegenheit.
es wird zeit, diese zeit zu ERSCHAFFEN.

kommunikation ist immer noch eher schwierig.
wir haben angst. wir sind voller zweifel.
aber wir wollen uns selbst inspirieren. wieder LEBEN in unser leben bringen. wir wollen wieder etwas tun, das uns lebendig fühlen lässt, und das im GUTEN sinne.

tanzen ist das einzige was uns im moment lebendig und glücklich fühlen lässt. musik, die durch und durch geht. den rhythmus spüren.

wir wollen uns selbst eine inspiration sein.

und heute fängt die uni wieder an.
das wird schwierig.
mal sehen, wie's läuft.

Sonntag, 3. März 2013

Krisen gehen vorbei...

Krise.
Ich weiß sie wird wieder vorbei gehen. Spätestens nach meinem Geburtstag Ende April. Aber das ist noch lange.

Ich habe mit meiner Psychiaterin ganz offen geredet, über die Probleme, die ich im Moment habe. Nicht essen. Selbstverletzungen.
Ich habe ihr gesagt, dass es im Moment keinen innerlichen STOP gibt.

Daher haben wir uns was ausgemacht.
Nächste Woche doppelt so viel essen wie diese Woche.
Die Woche darauf dreimal so viel.
Höchstens 5 Schnitte wenn ich mich selbst verletze und vorher andere Dinge ausprobieren (sie hat ganz scharfe Gewürze empfohlen. Ich denke, ich werde das ausprobieren, denn ich habe gesagt, ich würde es tun, also muss ich auch.)

Ich soll mich nächste Woche bei ihr melden, wie es mir geht.

Es hat geholfen, mit ihr zu reden. So offen zu sein. Ich vertraue ihr. Sie ist wirklich eine tolle Frau.

Am Dienstag ist wieder Therapietag und ich muss lernen mit meiner Therapeutin offener zu reden. Mich wieder ein bisschen fallen lassen und die Kontrolle aufgeben.

Einige von innen wollen ihr zeigen, wie stark wir sind, dass uns nichts was anhaben kann. Aber das stimmt so nicht. Das stimmt vielleicht für einige von uns, allerdings nicht für alle.

Ich muss mich auch wieder mehr mit Innen beschäftigen. Mit meinen Headmates auseinandersetzen. Es ist schwierig, das zu tun. Im Moment möchte ich so gerne vor all dem davonlaufen, aber das geht nicht und das weiß ich auch.

Das Leben muss weiter gehen. Und es muss sich wieder mehr um UNS drehen. Wir müssen aufhören den Fokus nach Außen zu richten und wieder mehr Kommunikation erstellen. Etwas, das uns im Moment sehr schwer fällt...

Donnerstag, 28. Februar 2013

geburtstag

der geburtstag - ach ja, der rückt ja auch immer näher.
der körper wird 30.
30 - klingt als müsste man erwachsen sein.
30 - klingt als müsste man sein leben halbwegs auf der reihe haben.
als müsste man:
- an familie gründen denken
- einen uni-abschluss haben
- einen job haben
- wissen was man überhaupt für einen job haben will!
- etwas geleistet haben
und und und

ich versuche mich selbst darin zu bestärken, dass mein leben nun einmal anders aussieht und ich nicht nach den vorstellungen anderer menschen oder der gesellschaft leben muss.

ich versuche mich selbst darin zu bestärken, dass ich auch so etwas geleistet habe.

aber ...
mir fällt nichts ein.

nichts, was ich geleistet haben könnte. nichts, was ich gut gemacht haben könnte.
ich fühle mich im moment ziemlich frustriert mit der aufgabe.

egal wie viel andere in mir auch sehen mögen, wenn sie sagen: "Aber du hast doch schon einiges geleistet in deinem leben!" und egal wie sehr sie mir auch versuchen zu sagen, dass mein leben schwieriger verlaufen ist als das anderer menschen.

ich glaub' es einfach nicht.

mein selbstbewusstsein ist im moment im keller.
ich muss da nur noch irgendwie rausfinden.
manche scheinen zu erwarten, dass ich meinen geburtstag feiere. ich habe wenig lust dazu, besonders dieses jahr, wo es doch ein "runder" ist.
keine lust.
meh.

fünf uhr morgens und der tag beginnt

das leben war sehr turbulent in den letzten wochen.
ich habe wieder aufgehört mich um innen zu kümmern. ich wusste nicht mehr, was real ist, was nicht und wurde frustriert von meiner ewigen raterei.
also habe ich die türen zugemacht und mich taub gestellt.
die auswirkungen sind nicht besonders gut.
gestern wieder selbstverletzungen in ausmaßen wie ich sie schon lange nicht mehr erlebt habe.
die medikamente werden nicht mehr regelmäßig genommen.
und die mit der essstörung wird wieder "geflirtet".

ugh.

ich möchte doch einfach nur ein normales leben leben!
ich möchte die türen zur vergangheit ein für alle mal schließen und weitermachen - die scherben aufheben und sie wieder zu einem bild zusammensetzen. einem bild das für JETZT passt.

aber das mit dem normal sein - das funktioniert nicht so ganz.
es gibt immer noch so viele auslöser - wie der geruch von wein und bier - die mich in absolute panik und in flashbacks versetzen.
meine thera meinte, ich müsse die menschen bitten es zu respektieren, dass sie in meiner umgebung nun einmal nicht trinken können. das ist absolut lächerlich und nicht machbar.
nicht in meinem alter.

natürlich wäre das der einfachere und auch der mein selbstbewusstsein am meinsten stärkendste weg. aber es muss auch anders gehen. sie meinte einen geruchs-trigger zu entkoppeln wäre sehr schwierig bis unmöglich.
ich will das nicht glauben.
ich will nicht den rest meines lebens damit verbringen bei dem gruch von alkohol in gewaltsituationen zurückversetzt zu werden.
ich will das einfach nicht.
irgendetwas wird mir schon einfallen.

auch sonst läuft es nicht besonders gut. ich mache mir viel zu viel druck in meiner ehrenamtlichen arbeit und bekomme nichts auf die reihe. ich habe angst vor dem unibeginn nächste woche.
dafür läuft es privat halbwegs okay... wenn da nicht die trigger geschichte wäre.

heute habe ich team-besprechung mit meinem betreuer team. das kann ja lustig werden. vor allem da ich letzte nacht meine medikamente wieder nicht genommen habe. jetzt muss ich erst mal mit meinem hund raus und dann die dinger nachnehmen und mich (hoffentlich) wieder schlafen legen.

das leben als multiple ist alles andere als lustig im moment.
ich fühle mich aufgekratzt, nervös, ängstlich, wütend und einfach generell unwohl.

morgen habe ich einen termin bei meiner psychiaterin.
mal sehen wie das läuft...

Sonntag, 17. Februar 2013

verschwindend... verschwunden.... weg

und so entkam es unserem gedächtnis, dass wir einen blog haben.
das passiert manchmal einfach so.
einfach so ist alles weg, wofür man hart gearbeitet hat.

die dinge laufen im großen und ganzen sehr gut in unserem leben.
wir arbeiten einige dinge auf. wir erleben viel. wir erleben das leben.

wir sind noch hier.
nur vergessend, vergessen...

wir kommen wieder, wenn das gehirn sich aus den nebelschwaden gelöst und sich ein wenig klarheit gefunden hat.

vergesst uns nicht.

Dienstag, 15. Januar 2013

energie!

ich habe festgestellt, wenn wir musik laufen haben, schlafen wir besser. licht ist sowieso immer ein muss.
und daher haben wir heute viel viel energie.
gut, denn heute ist therapietag.
therapie ist so ne sache. wir wünschten wir könnten uns einen zweiten termin in der woche leisten. einmal 50 minuten pro woche ist zwar auch sehr viel, aber es scheint uns nicht genug. aber wer weiß, vielleicht ist es ja auch gut so. es hat schon alles seinen sinn.
wir möchte die energie nutzen.
wir waren schon einkaufen und haben jetzt etwas zu essen für mittag/abend. geschrieben haben wir auch schon ein bisschen und wir lesen zur zeit "aufrufung des großen bären" - gedichte von ingeborg bachmann.
alles in allem fängt der tag gut an.
morgen soll es noch besser werden.

Montag, 14. Januar 2013

wir suchen...

Wir suchen wohl immer noch eine einfache Antwort. Einen Ausweg aus den ewigen Albträumen, die uns nachts und tags heimsuchen.
Vor allem ich, ... ich muss lernen mit meinen "headmates" wieder zu kommunizieren, die zu erreichen, die auch "herauskommen". ich muss lernen in den konferenz-raum zu gehen, der wunderschön eingerichtet ist und wo groß und klein sich wohlfühlen kann.
morgen wieder therapie und ich weiß nicht so recht, wie ich allem gegenüber treten soll. ich bin so verloren, immer wieder rede ich mir ein "ich bin nicht multipel", dass alles ein großer irrtum ist. und immer wieder führt dieser weg zu desaster.
ich scheine zur zeit gar nicht anders zu können, denn ich habe solche angst vor dem multipel-sein.
ich habe angst davor blühende beziehungen mit dem multipel-sein zu ruinieren.
so renne ich davon.

heute liegt sehr viel schnee auf den straßen und ich bin überfordert mit dem gedanken da raus zu gehen, mit meinem hund einen spaziergang zu machen. ich möchte es hinausschieben. von mir schieben - wie das multipel-sein.
doch es lässt sich alles nicht von mir schieben. so wie ich mit meinem hund da raus muss, in den schnee, muss ich auch mein multipel-sein akzeptieren, es an mich ran lassen, damit leben lernen.

interssant, soeben singt mir muse: "you've arrived at panic station" und da bin ich wohl wirklich. angekommen an der panik-station. angekommen. ich bin nicht angekommen. ich laufe immer noch.

ich muss aufhören zu laufen. ich muss beginnen mich umzudrehen und mich meinen ängsten zu stellen.

Donnerstag, 10. Januar 2013

Schreiben als Weg der Heilung

Manchmal muss man nachgeben. Ich habe auf Facebook ein Tattoo von jemandem gesehen; geschrieben steht: That which yields is not always weak.
Ich versuche also nachzugeben, mich demütig dem Leben hinzugeben. Ich versuche täglich aufs Neue den Möglichkeiten mit Neugier zu begegnen. Nicht mehr mit Angst, nicht mehr mit Wut und Hass.
Es ist ein schwieriges Unterfangen.
Ich schreibe sehr viel. Schreibe an IHN und an den anderen. Aber meist an IHN. Ich schreibe in Du-Form, als wäre es ein Brief, oder als würde ich ihm erzählen, wie es damals war. Ich schreibe davon ihn zu besiegen, ihn hinter mir zu lassen, ihn aus meinen Gedanken gehen zu lassen. Es befreit und ich fühle mich danach tatsächlich leichter.
Ich will wissen von dem Horror der damals mein Leben war, aber nicht länger will ich ihm mit Angst begegnen. Nicht länger will ich mich von den Erinnerungen überwältigen lassen.
Ich will mich dem ganzen Unglück stellen, mich IHM stellen.
Es ist ein Weg der Heilung, der für mich meist nur durch Schreiben möglich ist. Vielleicht kann ich eines Tages davon sprechen. Vielleicht werde ich tatsälich einmal eine Lesung halten und so davon sprechen.
Aber es mir nun möglich IHM in meinen Gedanken entgegen zu treten.
Und das ist schon sehr viel.

Montag, 7. Januar 2013

co-bewusst! wohl eher nicht. :(

ich dachte wir wären langsam ein team. ich dachte, wir wären auf einem guten weg.
bevor S wieder nach england geflogen ist, vor vielen wochen, da hat jemand innen versucht sie zu küssen. sie musste diesen jemand doch tatsächlich davon ABHALTEN!
ich habe nicht den leisesten funken erinnerung daran. gar nichts ist da. gar nichts.
und dann das erlebnis gestern auch noch dazu.
ich bin ziemlich erschüttert gerade. S, die jetzt wieder in ö ist, hat es mir gerade erst erzählt.
was passiert da noch alles, ohne dass ich es weiß?
wieviele menschen haben wir geküsst und und ich weiß nichts davon?
mit wievielen menschen haben wir geflirtet, ohne dass ich auch nur eine ahnung davon habe!?

ich bin sehr durcheinander. richtig durch den wind.
ich dachte wir wären auf einem so guten, GUTEN weg. aber nein... anscheinend habe ich mir einiges davon eingeblidet.

fragen über das multipel-sein

ich habe in letzter zeit wieder sehr viele geschichten und gedichte geschrieben. es macht mir wieder freude und ich fühle mich inspiriert.
ich merke auch wie sich die handschriften verändern. also bin nicht nur ich es, die schreibt. viele schreiben mit, schreiben ihre eigenen gedichte und geschichten, oder bringen ihre ideen ein.

gestern kam Mime raus und spielte mit ihren Legos. Sie war ziemlich traurig, weil niemand kam, weder S noch L, die beide hinter ihr auf der Couch saßen, um mit ihr zu spielen. Mime spricht nicht. Sie ist ein Kind, dass sich nur durch Pantomime verständigt (daher auch ihr Name). Ich war die meiste Zeit mit-anwesend. Allerdings hat sie doch ziemlich heftig mit L gestikuliert, an was ich mich nicht erinnern konnte. Daher nur "die meiste Zeit" - was schon besser ist als: "Gar nicht", so wie es früher immer war, wenn Mime rauskam.

S meinte sie würde gerne mit unserer Sarah sprechen. Sarah hat ein äußerst spirituelles Wesen. Sie hat S ein Email geschrieben, als S noch in England war, wo sie ihr Mut zugesprochen hat. An dieses Email konnte ich mich gar nicht mehr erinnern. Und ich dachte, ich wäre immer dabei, wenn Sarah anwesend ist - aber anscheinend nicht.

Immer noch so verwirrend, meine Erinnerungslücken.

Ich habe jemanden kennengelernt, dem ich schon am dritten Abend, den wir zusammen verbrachten, gesagt habe, dass ich multipel bin. Ich weiß nicht warum ich es getan habe, denn normalerweise warte ich doch ein wenig länger, wenn sich etwas wie Freundschaft oder mehr anbahnt. Aber mein Bauchgefühl sagte mir, dass es okay wäre, und ich habe es einfach getan.
Er wusste, was eine multiple Persönlichkeitsstörung ist. Wieviel er davon weiß, weiß ich bis heute jedoch nicht. Ich habe ihn nicht gefragt.
Irgendwann wird er mich vielleicht fragen, wie es sich bei mir auswirkt. Was soll ich dann bloß sagen? Wie soll ich es ihm erklären?
Die Basics sind ja schnell abgeklärt: aufgrund mehrer schwerer Traumata hat sich mein Ich in viele Ichs aufgespalten.
Und dann? Was weiter?
Meine Welt erklären? Meine innere oder doch lieber mein Außenleben mit den verschiedenen Realitäten?

Wie soll ich ihm sagen, dass manchmal ein Kind da ist, manchmal ein Teenager, manchmal sogar ein Mann?

Ich habe immer Angst, dass meine Freunschaften alle zerbrechen, wenn ich zu viel hergebe von mir. Wenn ich zu viel zeige. Ich lebe ständig mit dem Gefühl mich verstecken zu müssen, mich und meine "headmates" nicht zeigen zu dürfen. Doch dann kommen die überraschenden Momente und sie zeigen sich doch.

Ich weiß es einfach nicht ... wie wird dieses Gespräch, sollte es denn einmal kommen, verlaufen?

Es ist manchmal echt verdammt einsam multipel zu sein.

Mittwoch, 2. Januar 2013

innerer konferenz-raum

heute ist ein guter tag, zumindest in der früh ist er gut. ob er auch später gut werden wird, wird sich weisen, aber ich bin durchaus positiv eingestellt.

gestern habe ich wieder einmal versucht in das konferenz-zimmer innen zu gehen. ein innenkind hat mich bei der hand genommen und hingeführt, aber es klappte nicht so ganz. ich finde es immer noch schwierig mit so vielen innenpersonen in "einem raum" zu sein.

das hört sich vielleicht für nicht-multis irgendwie eigenartig an, aber es ist wirklich schwierig.

die realität zu erblicken. die realitäten der einzelnen innenpersonen.

unser konferenz-raum ist mittlerweile ein sehr gemütlicher ort. wir mussten einen neuen erschaffen, denn in den alten wollte niemand kommen. im neuen befinden sich immer wieder personen, die miteinander reden möchten...
nur ich - ich schaffe es nicht reinzugehen und auch darin zu bleiben.
immer wieder haben mich verschiedene personen dazu ermahnt, präsent zu bleiben. aber es ging nicht. zu viel - zu viel auf einmal.

ich werde es wohl immer wieder üben müssen.

Dienstag, 1. Januar 2013

das neue jahr...

...hat begonnen und verspricht viel gutes.
mit einigen dingen abzuschließen, verspricht es. meinen weg zu finden, verspricht es. eine zukunft. all dies verspricht das neue jahr.
ich denke, ich werde all dies und noch mehr tun. nicht nur im kommenden jahr sondern auch in den jahren danach.
ich bin positiv eingestellt und wenn auch einsam, so doch hoffnungsvoll.

es wird bestimmt ein schönes jahr.