Donnerstag, 10. Januar 2013

Schreiben als Weg der Heilung

Manchmal muss man nachgeben. Ich habe auf Facebook ein Tattoo von jemandem gesehen; geschrieben steht: That which yields is not always weak.
Ich versuche also nachzugeben, mich demütig dem Leben hinzugeben. Ich versuche täglich aufs Neue den Möglichkeiten mit Neugier zu begegnen. Nicht mehr mit Angst, nicht mehr mit Wut und Hass.
Es ist ein schwieriges Unterfangen.
Ich schreibe sehr viel. Schreibe an IHN und an den anderen. Aber meist an IHN. Ich schreibe in Du-Form, als wäre es ein Brief, oder als würde ich ihm erzählen, wie es damals war. Ich schreibe davon ihn zu besiegen, ihn hinter mir zu lassen, ihn aus meinen Gedanken gehen zu lassen. Es befreit und ich fühle mich danach tatsächlich leichter.
Ich will wissen von dem Horror der damals mein Leben war, aber nicht länger will ich ihm mit Angst begegnen. Nicht länger will ich mich von den Erinnerungen überwältigen lassen.
Ich will mich dem ganzen Unglück stellen, mich IHM stellen.
Es ist ein Weg der Heilung, der für mich meist nur durch Schreiben möglich ist. Vielleicht kann ich eines Tages davon sprechen. Vielleicht werde ich tatsälich einmal eine Lesung halten und so davon sprechen.
Aber es mir nun möglich IHM in meinen Gedanken entgegen zu treten.
Und das ist schon sehr viel.

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