Sonntag, 31. März 2013

multipel sein und das tägliche leben

gestern haben meine mutter und ich handys getauscht. ich habe auf meiner sim karte SO viele nummern entdeckt, von denen ich keine ahnung habe, wer diese menschen sein könnten. sehr eigenartig. ich habe nur gelacht und gestaunt, während meine mutter meinte, es wären vielleicht nummern, die leute von innen gespeichtert haben. namen über namen, die mir nichts, aber auch absolut nichts, sagten. es war wirklich ein komischer moment.

manchmal rauche ich eine zigarette und zünde mir danach wieder eine an, weil ich nicht das gefühl habe, dass ICH diese zigarette geraucht hätte und ich mich fühle, als hätte ich seit stunden keine geraucht.
heißt das ich war seit stunden irgendwie abwesend? wahrscheinlich.

das multipel-sein machte sich vor jahrzehnten in meinem leben breit und es fiel mir erst vor wenigen jahren auf, wie eigenartig das alles ist.

heute bin ich um 2 uhr nachts (na ja - mit der zeitumstellung um 3 uhr nachts) aufgewacht und fühlte mich, als wäre ich gerade aufgestanden und hätte mich wieder hingelegt. als wäre da jemand innen wach gewesen und hätte versucht es zu vertuschen, und sich schnell wieder ins bett gelegt, als er oder sie bemerkt hat, dass ich dabei war aufzuwachen.

solche dinge passieren öfter. nur so kleine momente und hinweise, dass da andere sind innen.
und ein eindeutiger hinweis darauf, dass ich mich wieder mehr mit meinem innen auseinander setzen muss.

Freitag, 29. März 2013

alleine?

Ich weiß nicht warum, aber heute fühle ich mich von der ganzen Welt verlassen. Ich habe Freunde kontaktiert, meine Mutter angerufen. Aber trotzdem fühle ich mich so alleine.
Ich weiß nicht, was dieses Gefühl getriggert hat. Es ist einfach da.
Wahrscheinlich habe ich wieder von ehemaligen Freunden geträumt, die ich von ganzem Herzen geliebt habe... und mit denen ich keinen Kontakt mehr habe, weil sie keinen mehr wollten.
Ich vermisse sie immer noch. So viele Jahre sind seither vergangen - neun ganze Jahre - und immer noch vermisse ich sie. Ich weiß nicht, was ich NOCH tun könnte, um den Schmerz zu heilen. Er ist einfach da und brennt und brennt und brennt in mir.
Ich fühle mich alleine und alleine und ich weiß nicht warum.
Ich habe so vieles. So viele Menschen um mich, die mich wirklich gern zu haben scheinen.
Es ist niemals genug.
Es ist deshalb niemals genug, weil das Gefühl aus meiner Kindheit kommt.
Als Kind war ich *wirklich* immer alleine. Als Kind hat mir niemand geholfen über die schrecklichen Gewaltsituationen hineweg zu kommen. Ich musste alleine damit fertig werden.
Und daher... fühle ich mich immer noch alleine.
Verlassen.

Meine Therapeutin meinte ich solle anfangen mir selbst von dem Schmerz zu berichten. Es ist kaum möglich. Ich hatte vor das ganze aufzuschreiben und mir dann selbst vorzulesen. Einen Teil konnte ich schreiben, aber das Vorlesen... das funktioniert nicht. Ich kann mich einfach nicht überwinden.
Irgendwann muss das Erzählen beginnen.


Montag, 25. März 2013

heute fühle ich mich reich.

Heute fühle ich mich tatsächlich reich. Ich habe gute Freunde, die für mich da sind, die mir in aller Früh schon eine SMS schicken und mir alles Gute für den Tag wünschen, da ich heute wieder ehrenamtlich werben gehe.

Ich habe eine Mutter die immer für mich da ist. Und auch einen Freund, der sehr lieb ist. :)

Ich habe Gedichte und Geschichten in meinem Kopf.
Ich habe dutzende Bücher, die ich noch nicht gelesen habe, wo Abenteuer und Trauriges und Schönes auf mich warten.

Ich habe viele viele Kugelschreiber und Notizbücher. Ich habe einen Kaffee in der Früh und einen Energy Drink, wenn ich den will.
Ich habe so vieles Schönes in meinem Leben!

Heute fühle ich mich reich.
Auch wenn ich mir manchmal darüber Sorgen mache, wie ich über's Monat komme, auch wenn ich manchmal tieftraurig, verschreckt und ängstlich bin,...

HEUTE fühle ich mich wunderbar und reich. :)

Samstag, 23. März 2013

zukunft?

Ich hätte heute tanzen gehen können. Könnte es immer noch tun, wäre dann halt erst um 3 Uhr dort. Aber das würde gerade die rechte Zeit sein um zu tanzen (weniger Menschen).
In letzter Zeit jedoch sind andere Dinge angesagt, ich weiß nur nicht so recht, warum das so ist.
Früher brauchte ich das Tanzen zu "meiner" Musik um mich halbwegs wie ein Mensch zu fühlen. Im Moment brauche ich es nicht.
Statt dessen habe ich mich von 20-1:30 auf die Couch gelegt und geschlafen. Beim Einschlafen fühlte ich mich so wohl. So geborgen.
Auch wenn das Ganze wieder in Alpträumen endete, war es dennoch ein schönes Gefühl so einzuschlafen.

in letzter Zeit träume ich wieder sehr sehr oft von den Missbrauchssituationen, die ich als Kind erlebt habe.
Ich bin mir nicht sicher, warum das so ist. Warum die Erinnerungen jetzt wieder so im Vordergrund sind. Ich verstehe es nicht wirklich.

Ich mache mir viele Gedanken über meine Zukunft und darüber, was ich eigentlich mit meinem Leben machen möchte. Also sind meine Gedanken eher vorwärtsgerichtet, als rückwärts. Vielleicht holt mich deshalb meine Vergangenheit in den Träumen ein, weil ich ihr im Wachzustand keinen Platz mehr lasse.

ach, was weiß ich.

...
irgendwie frustrierend das Ganze.

Dienstag, 19. März 2013

schmerzen und angst

die tätowierung ist schön, bis auf einen schwarzen strich, der ins nichts zu verlaufen scheint, den muss der tätowierer nochmal irgendwie hinkriegen.
aber gestern in der nacht hatte ich dann SOLCHE schmerzen. das tattoo fängt über meinem hüftknochen an und verläuft dann in den rücken. meine seite tat und tut noch immer ziemlich weh.
da haben gestern einige kinder innen ziemliche angst bekommen. weil wir so schmerzen hatten. meine anderen tätowierungen haben nicht so weh getan, weil sie woanders waren. ich habe versucht die leute innen zu beruhigen, dass es nur eine tätowierung ist, die uns so weh tut und nix anderes. ihnen das schöne bild gezeigt, dass wir jetzt da haben.

ich träume seit einigen tagen wirklich eigenartige sachen. von der mutter. von scham. und noch einige andere dinge, die keinen sinn ergeben.

es ist heute hoffentlich wärmer draußen. unsere innenkids wollen schon in der sonne laufen.
überhaupt wollen wir öfter laufen gehen, aber in der winterkälte ist das keine gute idee für uns.

unsere wohnung ist in den letzten tagen im chaos untergegangen. überall liegen dinge herum, die weggeräumt werden müssen. dosen (wir trinken viele energy drinks) und schals und pullis, geschirr und bücher überall.

seufz. wir hoffen, dass wir heute die energie finden, das alles wegzuräumen.

Montag, 18. März 2013

tattooooooooo

heute werden wir wieder tättowiert. wir haben die idee mit dem federkiel und dem tintenfass seit der körper 18 war. heute ist es so weit.
noch nie waren wir so nervös vorm tättowieren. vielleicht weil uns DIESES so wichtig ist. wir haben schon zwei andere tattoos und waren nicht mal halb so nervös.
federkiel und tintenfass soll's sein.
unser erstes tattoo war ein spontan ding. wir gingen hin und sagten zu einem tättowierer, den wir nicht mal kannten: habt ihr heut noch jemanden frei? und schon hatten wir einen schmetterling und ein paar verzierungen am linken fuß.
auf dem rechten schulterblatt haben wir eine krähe, die viele bedeutungen für uns hat.
und jetzt ENDLICH federkiel und tintenfass. hat eh nur 12 jahre gedauert, bis wir's uns endlich machen lassen. *lach*

wir sind total überdreht, haben seit einer woche alpträume über alle möglichen dinge, die dabei schief laufen. hah. das wird noch spannend. ich hoffe sie haben nicht auf uns vergessen und der tättowierer ist nicht krank - beides haben wir letzte nacht geträumt.

wir lassen es euch dann wissen, wie's gelaufen ist.

würden ja soooo gerne unsere arme voll tättowieren lassen, aber das geht leider nicht mehr, weil die voller narben von selbstverletzungen sind. so voll, dass man nicht mehr drüber tättowieren kann. *seufz* leider.

wir werden den tättowierer außerdem fragen, ob er uns nicht doch noch heute das andere tattoo verpassen kann: ein yin-yang zeichen im nacken, mit dem schriftzug REALITIES darunter. das hätten wir wirklich wirklich gerne heute schon, aber das wird wohl nix werden.

mal sehen wie's läuft. drückt uns die daumen, dass alles gut geht!

Sonntag, 17. März 2013

ein sonniger morgen

es ist ein sonniger morgen heute.
da draußen und innen.
hoffnung macht sich breit. es ist möglich sich noch weiter zu entwickeln. es ist möglich, sich noch zu entfalten.

gestern hatten wir besuch von unserer mutter. wir haben versucht ihren computer zu reparieren (konnten wir nicht). dann versucht ihren neuen kindle anzumelden (ging auch nicht, weil wir kein wlan haben und mit kabel verbinden geht anscheinend auch nicht... lol.)
irgendwie waren wir ziemlich erfolglos auf der ganzen linie, was uns normalerweise frustrieren und wütend machen würde, aber wir nahmen es relativ gelassen und haben dann das ganze auf heute verschoben. das mit dem virus auf ihrem computer können wir sowieso nicht lösen, aber ein freund kann uns vielleicht helfen.

das mit dem kindle... na ja, auf zum mc donald's... da gibt's anscheinend wlan.

sonst halt starbucks ...

das schönste jedoch ist, dass da wieder ein gefühl von WIR ist. dass es nicht mehr clouds im alleingang ist.

auch wenn dazu viele tränen notwendig waren. wir haben es geschafft.

und so geht der tag heute weiter: mit dem hund raus, dann einen wlan hotspot suchen und den kindle anmelden. und dann vielleicht nochmal besuch von der mutter.

unser freund ist zur zeit im ausland. wir kennen einander jetzt schon ein weilchen und es ist sehr schön mit ihm. WIR haben uns noch nicht vorgestellt, aber er weiß, dass es ein WIR gibt. mal sehen, wie er mit der situation umgeht, wenn dann auf einmal ein WIR herausplatzt.

ach wir sind heut überall mit dem kopf. zeit mal mit dem hund rauszugehen. die braucht es eh schon dringend.

Samstag, 16. März 2013

wenn der krisenknoten sich löst

der knoten löste sich und hervor trat eine junge frau, die immer noch wünsche und hoffnungen hat. die glaubt, eines tages, wie so manche andere, fliegen lernen zu können.

ich bin diese junge frau und ich werde vielleicht nie mit der leichtigkeit durch die lüfte fliegen, wie so manche andere menschen, aber ich kann es dennoch lernen. ich kann lernen, meine flügel auszubreiten und mich hinauf zu den wolken zu schwingen und dort meinen tanz zu tanzen.

es ist nicht immer leicht. an manchen tagen wiegen die steine auf meinem rücken schwerer als an anderen.

aber es geht weiter. immer stetig weiter.

nimm dein schicksal in deine eigenen zwei hände. umklammere es nicht zu fest. lass dich leiten, aber sei auch derjenige, der die schritte in die richtige richtung tut.

es war lange, lange schweigen im haus der realities. aber ich glaube, es sind einige aufgewacht heute, in einem sturm von tränen und schluchzen. sie blinzelten ihre verschlafenen augen und sahen hinaus in die welt, durch diese braun-grünen augen. hinaus in die welt blickten sie und sahen:

hoffnung.

Dienstag, 5. März 2013

be an inspiration

worin sich die meisten von uns einig sind: wir wollen eine inspiration sein. eine inspiration für güte, mitgefühl, liebe, treue, freundschaft, etc etc.
wie passen dann die gefühle hinein, die wir so sehr empfinden im moment: wut, selbsthass, selbstzerstörung?

es ist schwierig sich ständig vor augen zu halten, dass man für andere eine inspiration sein möchte.
aber jetzt wissen wir es: inspiriere gerne auch andere, aber am meisten DICH SELBST.

heute ist wieder therapie tag und die stärkeren, wütenden anteile sind bereit für den kampf. wir wissen nicht so recht, wie das gut gehen soll. wir wollen unsere schwäche zeigen können. wir wollen zeigen können, wie schwierig die zeiten für uns sind momentan.

die kinder werden alle schützend im hintergrund gehalten. soweit wir wissen, war keines der kinder in den letzten monaten im körper um mal wirklich kind zu sein. es gab nie die zeit, die gelegenheit.
es wird zeit, diese zeit zu ERSCHAFFEN.

kommunikation ist immer noch eher schwierig.
wir haben angst. wir sind voller zweifel.
aber wir wollen uns selbst inspirieren. wieder LEBEN in unser leben bringen. wir wollen wieder etwas tun, das uns lebendig fühlen lässt, und das im GUTEN sinne.

tanzen ist das einzige was uns im moment lebendig und glücklich fühlen lässt. musik, die durch und durch geht. den rhythmus spüren.

wir wollen uns selbst eine inspiration sein.

und heute fängt die uni wieder an.
das wird schwierig.
mal sehen, wie's läuft.

Sonntag, 3. März 2013

Krisen gehen vorbei...

Krise.
Ich weiß sie wird wieder vorbei gehen. Spätestens nach meinem Geburtstag Ende April. Aber das ist noch lange.

Ich habe mit meiner Psychiaterin ganz offen geredet, über die Probleme, die ich im Moment habe. Nicht essen. Selbstverletzungen.
Ich habe ihr gesagt, dass es im Moment keinen innerlichen STOP gibt.

Daher haben wir uns was ausgemacht.
Nächste Woche doppelt so viel essen wie diese Woche.
Die Woche darauf dreimal so viel.
Höchstens 5 Schnitte wenn ich mich selbst verletze und vorher andere Dinge ausprobieren (sie hat ganz scharfe Gewürze empfohlen. Ich denke, ich werde das ausprobieren, denn ich habe gesagt, ich würde es tun, also muss ich auch.)

Ich soll mich nächste Woche bei ihr melden, wie es mir geht.

Es hat geholfen, mit ihr zu reden. So offen zu sein. Ich vertraue ihr. Sie ist wirklich eine tolle Frau.

Am Dienstag ist wieder Therapietag und ich muss lernen mit meiner Therapeutin offener zu reden. Mich wieder ein bisschen fallen lassen und die Kontrolle aufgeben.

Einige von innen wollen ihr zeigen, wie stark wir sind, dass uns nichts was anhaben kann. Aber das stimmt so nicht. Das stimmt vielleicht für einige von uns, allerdings nicht für alle.

Ich muss mich auch wieder mehr mit Innen beschäftigen. Mit meinen Headmates auseinandersetzen. Es ist schwierig, das zu tun. Im Moment möchte ich so gerne vor all dem davonlaufen, aber das geht nicht und das weiß ich auch.

Das Leben muss weiter gehen. Und es muss sich wieder mehr um UNS drehen. Wir müssen aufhören den Fokus nach Außen zu richten und wieder mehr Kommunikation erstellen. Etwas, das uns im Moment sehr schwer fällt...