Dienstag, 30. Juli 2013

einsamkeit trotz der vielen leute im kopf?

als nicht-multiple/r fragt man sich vielleicht manchmal, wie jemand einsam sein kann, wenn er/sie doch soooo viele menschen hat, die mit einem/r den kopf teilen.

oh ja es ist einsam. es ist so einsam.

ich sitze hier, während mein freund in deutschland auf urlaub ist, und frage mich, wieso die einsamkeit so dermaßen an mir nagt.
und ich weiß einige antworten. eine davon ist sicherlich: weil er uns sieht. weil er versteht, was wir sind.

und das ist es, was uns heute abgeht, und gestern abging.

die tage ohne ihn sind lang. die nächte ohne ihn verwirrend. es ist einsam.

die leute innen wollen gesehen werden. wollen als menschen gesehen werden, wollen genauso von jemandem außen gehalten und verstanden werden, wie alle anderen menschen eben auch.
ja, es ist einsam.

aber das alleine ist es nicht, was uns so einsam fühlen lässt.
es ist auch die schweirigkeit anderen menschen zu begegnen, wenn wir doch so so viele narben haben.

wir tragen unseren schmerz auf unserer haut. wir sind über die selbstverletzung "noch nicht hinweg". wir tragen unsere wut auf unserer haut. wir sind oft so zornig, dass wir glauben explodieren zu müssen.

und es ist nicht nur eine innenperson, die sich selbst verletzt. es sind einige.

es macht uns auch einsam, dass die menschen in unserer umgebung nicht wissen, wie sie dem schmerz und dem zorn, den wir auf unserer haut tragen, begegnen solllen.

wir wollen in die welt hinausschreien: JA, wir haben schmerz erlebt. JA, wir sind oft so überfordert mit unseren gefühlen, dass wir nicht mehr wissen, wie wir mit ihnen umgehen sollen. JA, es gab sehr oft sehr furchtbare momente in unserem leben. ABER: wir sind trotzdem menschen. wir sind nette menschen, wir lieben, lachen und leben genauso gerne wie viele andere! wir sind nicht dermaßen anders als ihr!

die therapeutin (die jetzt glücklicherweise wieder da ist!!!) hat gemeint, wir sollten vielleicht genau dies tun. es konfrontativ ansprechen. die leute mit dem, was sie sowieso sehen, konfrontieren und sie "zwingen" darüber zu sprechen.

zu viel distanz zu uns, weil wir schmerz erlebt haben. es macht uns so einsam.
und da hilft es nichts, dass wir viele sind.
wir braucht AUCH bestätigung von unseren mitmenschen. wir brauchen AUCH freundschaften und bekanntschafen. so wie jeder mensch da draußen eben auch.

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