Donnerstag, 1. August 2013

lebenswillen

Manchmal fehlt er uns ein wenig, der Lebenswillen.
Es ist so schwer hier alleine in der Wohnung zu sitzen, und nicht zu vergessen, dass da draußen auch noch Freude exisitiert.
In unserem Kopf exisitert der Terror der Vergangenheit noch so real, manchmal realer als die Welt, die es außerhalb dieser Wände gibt.
Wenn wir dann aus dem Fenster blicken, sehen wir oft keine Straßen mit spazierenden Menschen, keine Straßenbahnen, keine hohen Häuser.
Wir sehen statt dessen die Bäume im Garten der Großmutter. Wir hören Schreie der Urgroßmutter, wir hören Schreie unserer Cousinen. Wir fühlen unsere Tränen auf den Wangen, statt der Trockenheit, die jetzt auf unserer Haut ist. Eine Realität überlappt mit der anderen und wir wissen nicht, ob wir der Hölle unserer Kindheit wirklich je entkommen sind, je entkommen können.

Wir werden weiter leben, aber welchen Preis zahlen wir, mit den täglichen Flashbacks, mit dem täglichen Überlebenskampf? Uns wurde unsere Freude gestohlen, und die Menschen da draußen sehen oft nur die Narben, die dieser Kampf hinterlassen hat.

Wir sind heute freudlos.

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