Freitag, 18. November 2016

Wir sind zurück und wir haben die Täter angezeigt!

Meine lieben Leser!

Es ist jetzt über zwei-einhalb Jahre her, dass wir hier geschrieben haben.
So vieles ist seither passiert, so unglaublich vieles.
Wir haben vor hier wieder regelmäßig zu schreiben, auf deutsch, in unserer Muttersprache, also kommt, kommt nur vorbei und lest mit! Wir freuen uns über alle Kommentare und Leser!

Die kürzeste Zusammenfassung der letzten fast drei Jahre ist wohl diese hier:

Wir waren mit unserem Freund G verlobt, für ganze vier Monate. Dann hat er die Beziehung beendet (nach einem Jahr und vier Monaten), aus Gründen, die ich mir nur versuchen kann aus den Fingern zu ziehen, weil er keine genannt hat.

Zur selben Zeit, habe ich erfahren, dass einer meiner Täter gestorben ist. Ich fuhr zu seinem Grab, um es zu sehen, um es wirklich zu WISSEN, dass er tot ist.
Wir haben uns unglaublich geärgert. Auf seinem vorläufigen Grabstein stand sein Spitzname und dass er friedlich entschlafen ist. (Er ist an Krebs gestorben).

Ein oder zwei Wochen später hat G mit mir/uns Schluss gemacht.

Ein Jahr darauf haben wir dieses plötzliche Beziehungsende endlich innerlich verarbeitet und entschlossen unsere wieder-aufkeimende Wut dafür zu benutzen, den anderen Täter anzuzeigen.

Ja! WIR haben es tatsächlich getan!
Ich habe alle nötigen Informationen von der Organisation TAMAR eingeholt, die nun sowohl meine Anwältin als auch Gerichtsbegleitung finanzieren. Diese haben mich an eine Polizistin in meinem Bezirk weitergeleitet. Meine Therapeutin kam mit zur Anzeige. Über eine Stunde saßen ich und meine Therapeutin in dem Büro der wirklich sehr, sehr netten Polizistin und habe ihr alles erzählt. Soviel ging, alles, was sie brauchte. Ich musste tatsächliche Worte von Geschlechtsteilen benutzen (kein "da unten" mehr) und es brauchte wirklich viel Mut und Kraft dies zu tun.
Er wurde angezeigt und des Verbrechens beschuldigt.

Wenige Wochen danach wurde ich auf das Gericht in W. eingeladen, um meine Aussage in einem abgesonderten Raum noch einmal zu machen. Mein Täter saß in einem anderen Raum; auch meine (unglaublich mitfühlende, intelligente und engagierte) Anwältin saß dort, als auch der Anwalt meines Täters und der Staatsanwalt.
Ich wurde gefilmt und live in diesen Raum gestreamt. Beide Anwälte als auch Staatsanwalt durften mir durch die Richterin, die mit mir ein dem Raum saß, Fragen stellen.
Ich habe sie alle beantwortet.

Nun ist ein Jahr vergangen. Es kam zur Anklage (gegen die er Einspruch erhoben hat, der abgelehnt wurde).
Am 7. Dezember bin ich wieder in das Gericht in W. vorgeladen, um ein letztes Mal meine Aussage zu machen, vor meinem Onkel, seinem Anwalt, den beiden Richtern, dem Schöffen und der Schöffin, und meiner Anwältin.

Ich möchte dazu noch mehr sagen, aber ich denke, dies reicht erst einmal für eine kurze Zusammenfassung der letzten 2-3 Jahre.

Es ist viel passiert und wir alle in diesem Kopf/Körper haben uns dadurch SEHR verändert.
Mehr dazu später, oder morgen.

Vielen Dank für's Lesen!

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