Mittwoch, 11. Juli 2012

da lag (saß) ich wach...

Nun, die Alpträume der letzten Nacht haben wohl doch ihren Eindruck hinterlassen, denn hier sitze ich, wach, bereits weit nach Mitternacht und kann nicht schlafen.

Wenn ich meine Augen schließe, liege ich in dem Bett meiner Kindheit. Die Jalousien sind zu meinen Füßen und die Autos, die in den Ort fahren, leuchten beim Fenster herein. Die Autos die den Ort verlassen, beginnen bereits zu rasen.

Die Jalousien sind blau. Das Bett ist weich. Ich bin in eine Decke gehüllt; über dieser noch eine Decke. Es muss Winter sein.

Was weiter passiert, überlasse ich dem Schweigen, das auch mich beherrscht in letzter Zeit.

Heute habe ich versucht dieses Schweigen zu brechen. H (mein Freund) war bei mir und ich konnte meinen Flashbacks nicht länger entkommen - auch eine Flucht auf den Boden half nichts, obwohl dies manchmal doch hilft.

Also schrieb ich. Ich schickte ihm SMS, er stellte Fragen, ich schickte wieder SMS.

So habe ich es wenigstens geschafft über die Dinge zu reden, die mir letzte Nacht in meinen Alpträumen passiert sind.

H ist ein unglaublich verständnisvoller Mann. Auch jetzt, nachdem wir sehr intensive 6 Monate miteinander verbracht haben, warte ich immer noch darauf, dass sich das ändert. Aber es ändert sich nicht, und langsam beginnt meine Verteidigung von mir abzubröckeln und Vertrauen sickert in mich ein.

Vertrauen darauf, dass er wirklich der ist, der er ist. Vertrauen darauf, dass dieser Mann, dieser wundervolle Mensch wirklich einfach nur wundervoll ist.

Natürlich... es ist mir klar, irgendwann wird der erste Streit kommen - denn es ist noch früh. Aber ich spreche nicht von Streiten. Ich spreche von tiefstem, unglaublichstem Vertrauensmissbrauch. Von Lügen, Gewalt oder Androhungen derer. Ich spreche von Misshandlungen physischer und psychischer Art... von all den Dingen, die ich in meinem Leben schon erlebt habe... und hoffentlich doch nie wieder erleben werde.

Fühlt sich so Hoffnung an? Ich habe mich in den letzten Jahren ein wenig mit ihr vertraut gemacht, aber so wirklich glauben kann ich an sie manchmal nicht. Aber es wäre schön, so unsagbar schön, wenn die Dinge sich so weiterentwickeln. Wenn ich meinen sicheren Hafen und mein zu Hause gefunden hätte, wenn ich hier, einfach nur hier, neben ihm, atmen könnte.

Tief einatmen.
Und langsam aufatmen.

Ja. Aufatmen.
Das ist es. Ein Seufzen, das tief in alle Knochen geht, sich dort ausbreitet und Ruhe hinterlässt.


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