Dienstag, 10. Juli 2012

zu lange wortlos

Unsere Therapeutin ist zur Zeit auf Urlaub und vorher war sie zwei Wochen krank. Es ist schon komisch so lange keine Therapie zu haben, wenn wir sie doch vorher wöchentlich gesehen haben.

Daher auch die Wortlosigkeit. Es fanden und finden sich einfach keine Worte mehr.

Letzte Nacht hatten wir einen Alptraum.
Wir träumten, die Familienmitglieder, die uns missbraucht und misshandelt haben, verfolgen uns, schießen uns Betäubungsmittel ins Bein und verfolgen uns mit Pistolen, als wir entkommen konnten.

Solche Angstträume sind unschön.

Wir haben immer noch hauptsächlich ANGST vor ihnen. Wir können kaum Wut empfinden - zumindest nicht gegen sie. Die Angst ist vorherrschend.

Es ist lange, lange her, seit wir sie zuletzt gesehen haben. Es ist noch länger her, dass sie uns etwas angetan haben. Dennoch ist die Angst da.

Wir werden sie vielleicht nie wieder sehen. Höchstwahrscheinlich sogar.

Nur allzu gerne möchten wir durch die Angst hindurchgehen, uns durcharbeiten und einfach nur noch die Wut, die doch sicher irgendwo da ist, empfinden, um sie rauslassen zu können. Sie verwenden zu können um gegen solche Dinge zu kämpfen. Die Wut in etwas Konstruktives verwandeln und helfen... uns selbst und anderen Menschen.

Statt dessen kommt die Wut, der Hass in kleinen Schüben raus: aber gegen uns selbst gerichtet.

Angst... zu viel Angst vor den Tätern.

Immer und immer wieder diese Angstträume, das Verfolgtwerden, das Davonlaufen, das Verirren...

Heute ein Tag des Atmens. Durch die Angst hindurch atmen. Weiter atmen. In den Bauch hinein. Die Angst loslassen und wieder im Hier und Jetzt ankommen. Das ist wichtig und möglich.

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