Montag, 4. Juni 2012

Panik

Schön war's, wie ich heute morgen noch alles beiseite schieben konnte. Aber im Laufe des Tages holt es mich doch immer ein.

Ich traf mich mit meiner Betreuerin von LOK um in der Bibliothek einige Bücher zu suchen.
Wir waren kaum 40 Minuten beisammen, als es mir auch schon wieder zu viel wurde. Panik setzte ein, mir wurde schlecht. Ich musste nach Hause, nur noch nach Hause, so schnell wie möglich.
Also verabschiedete ich mich und kümmerte mich nicht weiter darum, dass ich eigentlich zwei Stunden mit meiner Betreuerin gehabt hätte... ich musste nur noch weg. Weg von all den Menschen, weg vom Lärm, weg, weg, weg. Das war mein einziger Gedanke.

Auf dem Weg überlegte ich mir: war es das wert sich selbst zu verletzen? Ich habe heute noch einiges vor, und könnte die innere Ruhe dafür gebrauchen. Ich wusste, wenn ich mich selbst verletzte, würde das bedeuten, dass der ärgste Stress aus mir heraus fließen würde.

Es ist jetzt elf Wochen her, dass ich den letzten Schnitt setzte. Elf Wochen sind für mich eine verdammt lange Zeit! Ich will diese elf Wochen nicht aufgeben... wenn es doch nächste Woche drei Monate wären... und nicht mehr nur drei Wochen, was seit Jahren mein Maximum an selbstverletzungs-freier Zeit war.

Durchhalten! Einfach nur durchhalten. Stress abbauen.
Ich muss mich mit den Dingen aus der Vergangenheit ja doch auseinander setzen. Wegschieben auf Ewig geht nicht. Aber ich bin damit überfordert. Ich weiß nicht, wie ich mich damit auseinander setzen kann. Ich versuche zu reden, zu schreiben. Ich versuche darüber zumindest hin und wieder nachzudenken. Aber es scheint alles nichts zu helfen. Der innere Druck bleibt. Und eine tiefe, dunkle Traurigkeit - aber auch Verzweiflung.

Wie kann das alles nur weitergehen?
Ich versuche zu atmen. Tief in den Bauch hinein - denn so, sagt meine Therapeutin, hat die Angst keine Chance.
Ich atme also, und ich versuche mich zu entspannen.
Es gibt noch so viel zu tun.

Relax. Breathe. Just be.

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